Schiedsrichter bringt grandiose Salzburger um Finaleinzug

03.05.2018

Alexander Walke (RBS) (c) GEPA pictures Mandl
Alexander Walke (RBS) (c) GEPA pictures Mandl

Lasst uns diese Saison mit dem Finale vergolden.“ Das war der große Traum, der mit Transparenten im Stadion auch deutlich sichtbar gemacht wurde. Und Salzburg war ganz, ganz knapp dran – vor allem in der zweiten Halbzeit war die Truppe von Erfolgscoach Marco Rose klar dominant, einzig das dritte entscheidende Tor fehlte.

Salzburg holte wieder – wie schon gegen Lazio – eindrucksvoll einen Rückstand auf und gleicht in der Serie zunächst aus. Unzählige Chancen für die Bullen, einzig das runde Ding wollte nicht zum alles entscheidenden 3:0 rein. Doch Tore die man im Fußball nicht schießt bekommt man, heißt eine altbewährte Fußballweisheit. Und zur Not auch mit der Unterstützung des Schiedsrichters. Doch der Reihe nach: Salzburg musste mit dem Remis von 2:2 im Gesamtscore in die Verlängerung. Dann eine krasse Fehlentscheidung des Schiedsrichters und aus der Traum vom verdienten Finale.

Salzburg war jedenfalls in Summe die deutliche bessere Mannschaft und hätte das Finale mehr verdient als die Franzosen. Ein schwacher Trost – doch dem gesamten Team der Roten Bullen gebührt höchster Respekt. Gewaltig auch die Stimmung - zum dritten Mal hintereinander war das Stadion in der Europa League mit 29.520 Zuschauern ausverkauft.

Europa League, Halbfinal-Rückspiel
FC Salzburg Salzburg - Marseille 2:1 n.V. (2:0 0:0)
Red Bull Arena
Zuschauer
29.520 SR Sergej Karasew (RUS)

Tore: 1:0 Haidara (53.), 2:0 Schlager (65.), 2:1 Rolando (116.)

Salzburg: Walke - Lainer, Ramalho, Caleta-Car, Ulmer (97./Pongracic) - Haidara, Samassekou, Schlager (84./Minamino), Berisha - Gulbrandsen (69./Hwang), Dabbur

Marseille: Pele - Sarr, Rami, Luiz Gustavo, Amavi - Sanson (101./Rolando), Lopez (66./Zambo Anguissa) - Thauvin, Payet, Ocampos - Germain (84./N’Jie)

Gelbe Karten: Rami, Lopez, Sarr, Germain, Amavi, Rolando, Pele bzw. Haidara, Caleta-Car, Dabbur, Ramalho

Gelb-Rot: Haidara (119.)

Hinspiel 0:2
Finale am 16. Mai in Lyon Marseille im gegen Atletico Madrid

 

Mit Austria Wien 3. Mai 1978 erstmals ein österreichischer Klub in einem Europacupfinale. 40 Jahre hatte es RB Salzburg am Fuß ebenfalls dieses Meisterwerk zu schaffen.

Österreichs Serienmeister begann in der erster Hälften im Halbfinal-Rückspiel gegen Olympique Marseille nur sehr zöglich. Es schien schon so, als würde den Bullen die Zeit davon laufen. Trickreich und konsequent retteten die Franzosen den Vorsprung aus dem Hinspiel in die Pause. Vor allem Verzögern war sichtbar angesagt. Salzburg gelang keine einzige zwingende Torchance in der ersten Halbzeit. Dann aber wieder eine extrem starke, zweite Halbzeit: Dank der Tore von Haidara (52.) und Schlager (65.) war man wieder voll im Rennen um den Finaleinzug. Und weil die der dritte, entscheidende Treffer den Bullen einfach nicht gelingen wollte, gings sodann in Verlängerung und die Nervenschlacht nahm ihren Lauf. Tolle Chancen für Caleta-Car (99.) und Dabbur (101.), aber beiden scheiterten jeweisl knapp daneben schoss. Dann die entscheidenden 116. Spielminute. Rolando schaffte mit dem 1:2 den goldenen Treffer für die Franzosen nach einem Eckball. Eine krasse Fehlentscheidung des Schiedsrichters, denn das war nie und nimmer so zu entscheiden. Vielmehr war der Ball mit dem Knie von Lucas Ocampos ins Torout abgelenkt worden. Schiedsrichterentscheidungen sind Tatsachenentscheidungen und damit war das bitteres Ende besiegelt.

Jetzt gilt es für die Bullen am Sonntag den Meistertitel abzuholen und am Mittwoch den Cupsieg zu erobern.

 

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