Jetzt ist es da, das Urteil gegen den LASK. Und aus sportlicher Sicht ist es viel zu milde ausgefallen: Lediglich Punkteabzug und Geldstrafe – zu mehr wollte sich die Bundesliga nicht durchringen. Eine saftige Strafe sieht freilich anders aus. Die Glaubwürdigkeit einer Organisation, die nicht müde wird fair-play zu predigen, stärkt so ein Urteil jedenfalls nicht.
Es war zu erwarten, dass nach dem Motto „the show must go on“ der LASK nicht aus der Liga geworfen wird. Die Frage die sich dabei aber aufdrängt: Was hat die wirtschaftliche Schwächung in Form einer Geldstrafe mit sportlicher Fairness zu tun? Wird die rote Karte im Fußball auch bald durch eine Geldstrafe ersetzt?
Entweder war es ein sportliches Foul oder nicht. Bei einem sportlichen Foul sollte auch eine sportlich strenge Strafe folgen und nicht ein bloßes Kompensationsgeschäft. Denn mehr als das ist es de facto nicht.
Sechs Punkte Abzug bedeuten letztlich nur die Kompensation des Wettbewerbsvorteils, den sich der LASK mit dem "scharfen" Training geholt hat. Und der Betrag von € 50.000 wird den Top-Bundesligisten auch nicht sonderlich schmerzen. Den mehr als eine Geldumverteilung ist es wohl nicht. Die zusätzliche Medienpräsenz des LASK samt Sponsorlogos in der an sich fußballfreien Zeit rund um den Corona-Trainingsskandal und der daraus resultierende Werbewert dürfte die € 50.000 wohl allemal wert gewesen sein.
Fazit: Viel Theater um Nichts also. Oder besser gesagt: Viel Theater und dann fast nix. Denn Corona-Regel-Brechen ist kein "Nichts" und sollte nicht als Kavaliersdelikt abgetan werden. Genausowenig, wie wenn sich jemand - der nicht Otto Normalverbraucher heißt - bei seinem Lieblingsitaliener verplappert und die COVID-Sperrstundenregelung ignoriert.