Dodo Kraihamer: Auf zur Revanche nach Spa-Francorchamps

06.05.2011

Kraihamer (c) James Bearne
Dodo Kraihamer

Vor knapp zwei Wochen wurde mit dem fixen Startplatz bei den 24-Stunden von Le Mans für ihn ein Lebenstraum wahr, nun hat Dominik Kraihamer der „Rennalltag“ wieder eingeholt. Doch mit dem Langstreckenklassiker auf dem belgischen Ardennenkurs ist dieser Alltag trotz des zu erwartenden Regenwetters alles andere als grau – im Gegenteil: Auf einer seiner Lieblingsstrecken und vor den Augen von Ex-Formel 1-Star Thierry Boutsen, Besitzer des Teams Boutsen Energy Racing, hat der 21-jährige Racer aus Mattsee bei Salzburg kommendes Wochenende gleich zwei Rechnungen offen: Zum einen verpasste er hier im Vorjahr nur knapp seinen ersten Sieg in der Formula Le Mans, als sich die lockere Abdeckung seines damaligen FLM-Prototypen nicht mehr fixieren ließ. Zum anderen hat Dodo mit der Technik ohnehin noch eine Rechnung offen, seit beim ersten Saisonrennen 2011 eine defekte Batterie knapp zwei Runden Vorsprung und den sicher geglaubten Sieg zunichte machte. Eines ist klar: Für Dodo zählt dieses Mal nur der Sieg!

Gerade einmal eine Woche ist es her, dass Dominik den Rennoverall des Oreca-Werksteams überstreifte und seine ersten offiziellen Testrunden auf der legendären Rennstrecke von Le Mans drehte. „Ein unglaublich tolles Gefühl, selbst wenn es nur ein Test war“, beschreibt der Salzburger den zweitägigen Testtermin, bei dem er auch mit seinen Le Mans-Teamkollegen Alexandre Premat und David Hallyday zusammentraf. „Ich verstehe mich ausgezeichnet mit ihnen, auf jeden Fall haben beide einen unglaublichen Zug zum Sieg. Was mir darüber hinaus sehr imponiert hat, war der unglaubliche Kameradschaftsgeist bei Oreca – hier wird absolut kein Unterschied zwischen dem LMP1- oder dem LMP2-Team gemacht, alle reden miteinander, sind freundlich und helfen einander.“

Bevor Dodo am 11. und 12. Juni beim berühmtesten Rennen der Welt an den Start gehen wird, stehen Ende Mai noch ein Besuch im Oreca-Werk in Frankreich sowie ein Testtag in Le Castellet auf dem Plan.

Zuvor jedoch steht für einen der jüngsten Le Mans-Starter überhaupt der zweite Lauf der diesjährigen Le Mans Series in Spa-Francorchamps auf dem Programm – und damit die Rückkehr zu seinem Stammteam Boutsen Energy Racing. Für die belgische Equipe ist das Heimrennen natürlich ein ganz besonderes Highlight – nicht zuletzt, weil sich auch Teampatron und Ex-Formel 1-Star Thierry Boutsen für das Wochenende als Besucher angesagt hat. Für Dodo, der Boutsen noch aus seiner aktiven Zeit als Teamkollege von Gerhard Berger bei Benetton kennt, eine zusätzliche Motivation. „Ich habe Thierry schon vergangenes Jahr in Le Castellet kennengelernt und verstehe mich ausgezeichnet mit ihm. Natürlich werden wir in Belgien versuchen, endlich unseren Speed in zählbare Resultate umzusetzen.“

Denn eines steht für Dominik Kraihamer fest: Nach dem unglaublichen Pech von Le Castellet Anfang April, als ein sprichwörtlicher 5-Cent-Defekt einen zwei-Runden-Vorsprung und den sicher geglaubten ersten Sieg in der LMP2-Klasse zunichte gemacht hatte, zählt nur mehr der Sieg. „Wenn wir nach dem, was wie beim Saisonauftakt gezeigt haben nun tiefstapeln würden, wäre das absolut falsch. Wir können absolut gewinnen, und ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um dieses Ziel auch zu erreichen.“

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