Le Mans 2012: Motorschaden stoppt Kraihamer

17.06.2012

Um exakt 6.55 Uhr Ortszeit war am Sonntagmorgen für Dominik Kraihamer der Traum von der ersten Zielankunft bei den 24 Stunden von Le Mans vorbei: Ein kapitaler Motorschaden bedeutete das Aus für den OAK Pescarolo-Judd mit der Startnummer 15. Während der 22-jährige Salzburger im Vorjahr bei seiner Premiere beim wichtigsten Langstreckenrennen der Welt mit der schnellsten Rundenzeit in der Kategorie LMP2 begeistert hatte, fehlten Dominik in diesem Jahr eindeutig die technischen Mittel, um dieses Kunststück auch in der Königsklasse LMP1 zu wiederholen. Aufgrund zahlreicher technischer Probleme während der bisherigen knapp 15-stündigen Renndistanz hatte das Fahrertrio Bertrand Baguette (Belgien), Franck Montagny (Frankreich) und Dominik Kraihamer zum Zeitpunkt des Ausfalls bereits 30 Runden Rückstand auf den führenden Audi. 

Zweites Antreten in Le Mans, zweiter Ausfall: Das härteste Langstreckenrennen der Welt zeigte sich für Dominik Kraihamer auch in diesem Jahr von seiner gnadenlosen Seite: Hatte der 22-jährige Sportwagen-Youngster aus Salzburg im Qualifying noch seine berüchtigte Stärke bei Nacht ausspielen und den motorisch unterlegenen OAK Pescarolo-Judd des auf Startposition 12 qualifizieren können, so war im Rennen nach knapp 15 Stunden Schluss. Der Ausfall des einzigen LMP1-Prototypen des französischen OAK-Rennstalls hatte sich jedoch bereits angekündigt: Gleich mehrmals musste der 550 PS starke Prototyp an der Box repariert werden, zum Zeitpunkt des endgültigen Motorschadens lag man mit 30 Runden Rückstand nur noch auf Gesamtposition 20.

Bereits der erste von nur zwei Renn-Stints am Samstagnachmittag begann für Dominik Kraihamer turbulent: Da der OAK-Startfahrer Bertrand Baguette aus Belgien aufgrund eines schleichenden Reifenschadens zwei Runden früher als vereinbart zum geplanten Fahrerwechsel an die Box kam, hätte „Dodo“ um ein Haar seinen Einsatz verpasst. In buchstäblich letzter Sekunde sprang er ins Cockpit und umrundete daraufhin knapp zwei Stunden lang ohne Probleme den 13,5 Kilometer langen Kurs an der Sartre. Sein zweiter Einsatz um ca. 3.00 Uhr Nachts verzögerte sich ebenfalls, da am LMP1-Boliden zunächst die vordere Radaufhängung repariert werden musste. Mit einiger Verzögerung fuhr Dominik, der als exzellenter Nachtfahrer bekannt ist, dann bis zum Morgengrauen durch.

„Schade, ich hätte in diesem Jahr wirklich gerne das Ziel gesehen und damit die österreichische Fahne hochgehalten“, so Dominiks erste Reaktion nach dem technischen Defekt. Bereits zuvor hatten mit Toyota-Werksfahrer Alex Wurz und Porsche-Pilot Richard Lietz die beiden anderen Österreicher w. o. geben müssen. „Mit unserem Leistungsmanko hatten wir zwar nie eine realistische Chance auf einen Spitzenplatz, aber immerhin haben wir Fahrer wie auch das gesamte Team von OAK Racing ihr Bestes gegeben und wirklich alles versucht. Ich bin sehr stolz ein Teil dieser Mannschaft zu sein und möchte mich an dieser Stelle für die tolle Zusammenarbeit bedanken!“

zurück