Reini Sampl und das „Projekt RS2014“

13.12.2012

Reini Sampl (c) drivestyle.at
Reini Sampl (c) drivestyle.at

Beim verspäteten Start in den WM-Winter vergangene Woche im Pitztal fuhr der Lungauer Monoskifahrer Reini Sampl beim Europacup-Riesentorlauf auf Anhieb auf Platz 3. Während die Skisaison bereits am kommenden Sonntag mit den Europacup-Rennen im Schweizer Lenk weitergeht, stellt der 40-jährige Vollblut-Racer bereits die Weichen für seine sportliche Karriere nach den Paralympischen Spielen in Sotschi 2014: Unter dem Titel „RS2014“ bereitet Reini Sampl den Umstieg von der Skipiste auf die Rennstrecke vor. Geplant sind u. a. Einsätze bei Rallyes und auf der Rundstrecke. Der Startschuss zu seiner Motorsport-Karriere erfolgte bereits Ende November bei Testfahrt in einem Porsche GT3 Cup des Teams ZaWotec. Auch das erste Highlight 2013 ist bereits fix: die Teilnahme beim Erzberg-Prolog!

So stellt man sich einen Auftakt nach Maß vor: Obwohl der Europacup-Auftakt der Behindertensportler in diesem Jahr nur aus einem Rennen im Pitztal (anstatt wie ursprünglich geplant aus drei Rennen in Obergurgl) bestand, ließ sich Reini Sampl nicht beirren und fuhr mit Rang drei im ersten Riesentorlauf des Skiwinters 2012/13 auf Anhieb den erhofften Spitzenplatz heraus. „Für mich hat sich die Reise ins Pitztal gelohnt. Natürlich habe ich etwas vom Ausscheiden des Läufers vor mir profitiert, freue mich aber trotzdem über das Podium. Bei uns sind im Europacup ja immer fast alle Weltcup-Fahrer am Start. Mein Hauptaugenmerk liegt aber definitiv in den Speed-Disziplinen, und dort hoffe ich dann noch weiter oben zu stehen“, so ein gut gelaunter Reini Sampl. Bis es soweit ist, muss sich der erfolgreiche Monoskifahrer noch bis Jänner gedulden: Bei der nächsten Europacup-Station in Lenk (Schweiz) stehen am kommenden Wochenende erneut zwei Riesentorläufe auf dem Programm.

Obwohl – oder gerade weil – seine Skikarriere derzeit äußerst erfolgreich verläuft, macht sich Reini Sampl, der am 24. November seinen 40. Geburtstag gefeiert hat, Gedanken über die Zeit nach den Paralympischen Spielen 2014 in Sotschi – dem fix geplanten Ende seiner Karriere als Ski-Rennfahrer: „Neben dem Skifahren ist der Motorsport die zweite große Liebe meines Lebens. Deshalb habe ich mich entschlossen, nach Sotschi in den Rennsport zu wechseln.“

Wer Reini Sampl kennt, den überrascht es kaum, dass auf Worte sofort Taten folgen: Bereits im November testete er am Red Bull Ring einen Porsche 911 GT3 Cup des Teams ZaWotec – und das ziemlich erfolgreich! Reini: „Alle Beteiligten – mit Ausnahme von mir natürlich – waren positiv überrascht, dass ich mit den Umbauten für das Handgas und Kupplung auf Anhieb so schnell war“, so Reini zufrieden. „Damit ist der Beweis erbracht: Mit ausreichend Benzin im Blut kann man auch mit Behinderung sportlich fahren!“

Am Tag seines 40. Geburtstags nutzte Reini die von ihm gemeinsam mit Rallye-Weltmeister Andi Aigner und Motorrad-Ass Günther Knobloch ins Leben gerufene Motorsport-Party „HARDER. FASTER. STRONGER.“ in Graz dazu, seine motorsportlichen Pläne zu präsentieren. „Da ich nicht unvorbereitet ins kalte Wasser springen will, werde ich bereits 2013 testen und einige Rennen bestreiten.“ Fix ist bereits der Start mit dem Quad beim berüchtigten Erzberg-Prolog 2013. Am Plan steht auch die ein- oder andere Rallye, wobei Reini mit Spezl Andi Aigner auf einen buchstäblich „weltmeisterlichen Mentor“ bauen kann. 2014 sollen dann regelmäßige Starts auf der Rundstrecke folgen – für Details ist es hierbei aber noch zu früh.

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