Roßfeldrennen: Walter Röhrl & Co LiVE

16.09.2013

Internationaler Edelweiß Bergpreis Roßfeld

Walter Röhrl (c) Chris Maier
Walter Röhrl

Monte Carlo mit Berchtesgaden zu vergleichen, das klingt auf den ersten Blick vermessen. Doch mit dem Vergleich ist es gar nicht so weit her: Monte Carlo liegt am Meer, Berchtesgaden hat den Königsee vor der Haustüre. An beiden Orten gibt´s Berge, aber vor allem eine imposante Motorsport-Geschichte. Während Monte Carlo noch immer ein jährliches Highligt im Motorsportkalender ist, war es in Berchtesgaden lange Zeit ruhig.

Mit dem Internationalen Edelweiß Bergpreis Roßfeld wird es jetzt für ein Wochenende wieder ordentlich laut. Rennfahrer-Legenden und tolle Boliden geben ein Comeback. Das Spektaktel wird nicht nur eingefleischte Motorsportfans anziehen. Das Rennwochenende verspricht eine Reise in eine andere Zeit: Die Fans sollen sich der Grundidee des „Goodwoods am Berg“ zeitgemäß kleiden. Erwünscht ist passende Kleidung, die an die 1960er-Jahre erinnert. Gäste in traditionelle Salzburger bzw. Berchtesgadener Tracht sind ebenso willkommen.

Internationaler Edelweiß Bergpreis Roßfeld
27. bis 29. September 2013
Berchtesgaden - Roßfeld

Europameisterschafts-Bergläufe am Roßfeld, legendäre Salzbergrennen auf der Schotterstraße zwischen Berchtesgaden und dem Obersalzberg – wenige Kilometer vor den Toren Salzburg´s war einst ein echtes Motorsport-Mekka. In der Vorkriegszeit waren es Rennfahrerlegenden wie Hans Stuck und Rudolf Caracciola, die in Berchtesgaden ordentlich Gas gaben. Schließlich wurde das Roßfeld in den 1960er-Jahren zum Tummelplatz für Stars wie Lauda, Quester oder Wendlinger. Es war der Vater von Ex-Formel 1 Pilot Karl Wendlinger der hier seinen Rennfahrer-Bazilus einfing und sich mit Piloten wie Rolf Stommelen oder  Gunther Philipp matchte.

Der Promi-Faktor wird auch bei der Neuauflage des Roßfeldrennens hoch sein – allen voran  der zweifachen Rallye-Weltmeister Walter Röhrl. Er bringt einen ganz besonderen Boliden mit. „Ich freue mich wahnsinnig darauf, erstmals nach dem Sieg beim Bergrennen am Pikes Peak wieder mit dem Pikes-Peak-Audi fahren zu dürfen.“

Das Pikes Peak International Hill Climb (PPIHC), auch „Race To The Clouds“ genannt, ist ein Bergrennen auf dem Pikes Peak, einem Berg der Rocky Mountains im US-Bundesstaat Colorado. Die Renndistanz beträgt 19,99 Kilometer und umfasst 156 Kurven. Im Jahr 1987 kam es zum Aufeinandertreffen der Werksmannschaften von Audi und Peugeot. Audi brachte eine nach den Erfahrungen der Vorjahre entstandene Weiterentwicklung des Audi quattro S1 aus der Gruppe B der Rallye-Weltmeisterschaft, den 440 kW (598 PS) starken Audi Sport quattro E2 Pikes Peak, an den Start. Gefahren wurde das Auto vom zweifachen Rallye-Weltmeister Walter Röhrl. Am Ende des Rennens blieb Röhrl mit 10:47 Minuten als erster Fahrer unter der 11-Minuten-Marke und bescherte Audi den dritten Gesamtsieg in Folge.

Oldtimer-Spektakel mit Volksfest-Charakter
Doch nicht nur auf dem Asphalt, auch abseits der Strecke wird beim Internationalen Edelweiß Bergpreis Roßfeld Berchtesgaden vom 27. bis 29. September 2013 jede Menge geboten: Bereits am Freitag, den 27. September bietet sich den Zuschauern von 10.00 bis 17 Uhr die Möglichkeit, die Boliden und ihre Piloten im Rahmen der Fahrzeugpräsentation in der Fußgängerzone von Berchtesgaden zu bestaunen. Das Rahmenprogramm am Berg umfasst u. a. Motorrad-Demonstrationsfahrten von 25 Motorrädern aus den 1920er-Jahren, Autogrammstunden aller namhaften Fahrer, historische Busse, Einsatzfahrzeuge und Renntransporter, die allesamt in den historischen Fahrerlagern versammelt sind. Im Fahrerlager III im Zielgelände der rund sechs Kilometer langen Strecke kommen Zweiradfreunde  voll auf ihre Kosten: BMW zeigt in einer Sonderausstellung einen Querschnitt durch die Motorrad-Historie, dazu wird die sogenannte „Todeswand“ die Zuschauer in Atem halten.

Großes Autokino und Autogrammstunde mit Walter Röhrl
Rossfeld-Aushängeschild Walter Röhrl, seines Zeichens „Rallyefahrer des Jahrhunderts“, wird beim „Internationalen Edelweiß Bergpreis Roßfeld Berchtesgaden“ gleich doppelt vertreten sein – live im Audi Sport Quattro S1 und auf der Kino-Leinwand! Hans Klegraefe, der Kino-Profi aus Berchtesgaden, veranstaltet vom 20. bis 30. September auf ca. 3.000 qm ein Autokino am Parkplatz Königssee. Als Rahmenprogramm beim "Internationalen Edelweiß Bergpreis Roßfeld Berchtesgaden" wird es vom 27. bis 30. September historische Filme mit automobilem Hintergrund zu sehen geben – etwa „Le Mans“ und „Easy Rider“. Als Vorfilme wird jeweils der historische Film über das Roßfeldrennen 1963 und als kleine Sensation ein bisher unveröffentlichter Film über das Salzbergrennen 1928 - mit Hans Stuck und Rudolf Caracciola - gezeigt! Am Samstag-Abend gibt es Helmut Deimels neuesten Film mit Walter Röhrl „Röhrls Katze“ zu sehen und „Der beste Rallyefahrer aller Zeiten“ wird vorher eine Autogrammstunde geben.

Die Roßfeldhöhenringstraße
1927 wurde die Idee der Deutschen Alpenstraße geboren. Sie sollte die Alpen zwischen Bodensee und Königsee durch eine Straße längs des Gebirges verbinden, um den Tourismus zu fördern. Die Nationalsozialisten griffen diese Idee 1933 auf und begannen in Inzell mit dem Bau des ersten Teilabschnittes. Die Roßfeldhöhenringstraße wurde als östlicher Abschluss geplant und sollte in der Strecke Unterau - Oberau - Roßfeld - Obersalzberg - Hinterbrand - Königssee den grandiosen Abschluss der Alpenstraße bilden. Mit dem Bau wurde 1938 begonnen, aber erst in den Jahren 1953 bis 1955 wurde das letzte Teilstück der Roßfeldhöhenringstraße vollendet. Der Abschnitt vom Hinterbrand bis zum Königsee wurde allerdings nie verwirklicht und so endet heute die ursprünglich geplante Deutsche Alpenstraße am Parkplatz Hinterbrand. Damals, in den 50er Jahren, wurde auch der Begriff „Bundesprivatstraße“ erfunden und Mautgebühren sollten die Kosten rechtfertigen und nachträglich abdecken. Die Roßfeldhöhenringstraße, heute heißt sie Roßfeld-Panoramastraße, ist ca. 16 km lang und ihre größte Steigung beträgt 13 %. Mit maximal 1.560 m ü. NN stellt sie die höchste durchgehende und ganzjährig befahrbare Straße Deutschlands dar.

Das Salzbergrennen
Bereits zwischen 1925 und 1928 fanden auf der steilen Sandstrecke von Berchtesgaden zum Obersalzberg Bergrennen mit Motorrädern und Automobilen statt. Das Salzbergrennen lockte renommierte Rennfahrer nach Berchtesgaden, unvergessen ist zum Beispiel das Duell zwischen Hans Stuck und Rudolf Caracciola im Jahr 1928.
 
Das Roßfeldrennen
Ab 1958 war das Rennen auf der Roßfeldstraße bei Berchtesgaden ein internationaler Wettbewerb für Tourenwagen, Grand-Tourismo-Fahrzeuge und Sport- und Formel Junior-Wagen, ab 1961 wurde es als Lauf zur Europa-Bergmeisterschaft gewertet. Bekannte Rennfahrer, wie Sepp Greger, Edgar Barth, Gerhard Mitter, Hans Herrmann, Rolf Stommelen und Johannes Ortner, siegten beim „Internationalen Alpen-Bergpreis Roßfeld“. Am 8. Juni 1968 kam hier am Roßfeld der zweifache Berg- Europameister Ludovico Scarfiotti am Steuer eines Porsche 910 Bergspyder beim Training ums Leben. Neben den bekannten Werksfahrern der großen Automobilhersteller starteten in den verschiedenen Klassen ambitionierte Privatfahrer - auch einheimische Autosportfreunde. Fast alles, was vier Räder hatte – vom Porsche bis zum Goggomobil – wurde bergwärts gejagt.Eine Besonderheit waren die Hartmann Spyder und Formel Junior-Rennwagen aus Berchtesgadener Produktion – leistungsstarke und zuverlässige Fahrzeuge, die durchaus ihre Liebhaber fanden. Mit der Energiekrise kam 1973 das endgültige Aus für das Bergrennen und damit auch für eine der größten Zuschauerattraktionen in Berchtesgaden. 25 Jahre später wurde der Geist des Roßfeldrennens von Günter und Heidi Hansmann wiederbelebt und von 1998 bis 2010 fand die Roßfeld Historic statt, in deren Rahmen auch wieder das Bergrennen auf das Roßfeld – natürlich als Gleichmäßigkeitsveranstaltung – stattfand.

Der Benefizgedanke
Wie bei der vom Veranstalter Joachim Althammer seit Jahren durchgeführten „Edelweiß Classic“ wird auch der „Internationale Edelweiß Bergpreis Roßfeld Berchtesgaden“ den Benefizgedanken aufnehmen: Der gesamte Reinerlös kommt geistig behinderten Menschen im Berchtesgadener Land zugute und hilft mit, deren Leben zu erleichtern und zu verschönern. Alle Beteiligten sind sich einig, dass diese motorsportliche Zeitreise auch für Gäste aus aller Welt ein besonderes Erlebnis wird und ein absoluter Höhepunkt für Oldtimer- und Rennsportfreunde.


Programm:

Freitag, 27.09.2013

  • 10.00 – 19.00 Uhr: Willkommensfeier mit Fahrzeugabnahme und -Präsentation in der Fußgängerzone von Berchtesgaden, anschließend Überstellung der Fahrzeuge in die Fahrerlager am Roßfeld
  • 16.00 Uhr: Buchpräsentation „Mythos Roßfeldrennen“ auf der Terrasse von der „Einkehr“ im Hotel Edelweiss
  • ab 19.00 Uhr: Einlass zum Autokino am Parkplatz Königssee
  • 20.00 Uhr: Beginn Filmvorführungen (Salzberg 1928, Roßfeld 1963, Le Mans)

       
Samstag, 28.09.2013

  • ab 07.45 Uhr: Shuttlefahrten der RVO ab Bahnhof BGD zu Fahrerlager I und II
  • 09.00 Uhr: Erste Shuttlefahrten der Oldtimerbusse ab Fahrerlager I
  • 10.00 Uhr: Start zum ersten Trainingslauf im ½-Minutentakt
  • 10.00 – 16.00 Uhr: Stündliche Vorführungen der Steilwandfahrer im Fahrerlager III
  • 11.30 Uhr: Pause mit Shuttlefahrten der Oldtimerbusse
  • 12.00 Uhr: Taufe des Bosch-„Bullis“ mit Jochen Mass
  • 12.30 Uhr: Start zum zweiten Trainingslauf im ½-Minutentakt
  • 14.00 Uhr: Pause mit Demonstrationsfahrt der Motorräder und Shuttlefahrten der Oldtimerbusse
  • 15.00 Uhr: Start zum dritten Trainingslauf im ½-Minutentakt
  • 16.30 Uhr: Letzte Shuttlefahrten der Oldtimerbusse
  • ab 19.00 Uhr: Einlass zum Autokino am Parkplatz Königssee und Autogrammstunde mit Walter Röhrl
  • 20.00 Uhr: Beginn Filmvorführungen (Salzberg 1928, Roßfeld 1963, Röhrls Katze)

Sonntag, 29.09.2013

  • ab 07.45 Uhr: Shuttlefahrten der RVO ab Bahnhof BGD zu Fahrerlager I und II
  • 09.00 Uhr: Erste Shuttlefahrten der Oldtimerbusse ab Fahrerlager I
  • 10.00 Uhr: Start zum ersten Wertungslauf im ½-Minutentakt
  • 10.00 – 17.00 Uhr: Stündliche Vorführungen der Steilwandfahrer im Fahrerlager III
  • 11.30 Uhr: Pause mit Shuttlefahrten der Oldtimerbusse
  • 12.30 Uhr: Start zum zweiten Wertungslauf im ½-Minutentakt
  • 14.00 Uhr: Pause mit Demonstrationsfahrt der Motorräder und Shuttlefahrten der Oldtimerbusse
  • 15.00 Uhr: Start zum dritten Wertungslauf im ½-Minutentakt
  • 16.15 Uhr: Vorläufige Siegerehrung am Ahornkaser / Fahrerlager III
  • 16.30 Uhr: Rückführung der Siegerfahrzeuge über die Strecke
  • 16.30 Uhr: Letzte Shuttlefahrten der Oldtimerbusse
  • ab 19.00 Uhr: Einlass zum Autokino am Parkplatz Königssee
  • 20.00 Uhr: Beginn Filmvorführungen (Salzberg 1928, Roßfeld 1963, Easy Rider)

zurück