Kitzbühel 2016: „Es lebe der Sport“

25.01.2016

Marcel Hirscher mit Henrik Kristoffersen und Fritz Dopfer (c) KSC EXPA JFK
Marcel Hirscher mit Henrik Kristoffersen und Fritz Dopfer

Ohne Sieg müssen die ÖSV-Asse heuer in Kitzbühel „abrüsten“. Auch im abschließenden Slalom reichte es nicht, wenngleich Marcel Hirsch nur ganz knapp am Sieg vorbeischrammte. Für Salzburg´s einstigen Slalom-Star Reinfried Herbst lief es bei seiner „Abschiedstournee“ auch in Kitz nicht nach Wunsch. Er schied ebenso wie Dominik Raschner und Marc Digruber aus, Wolfgang Hörl wurde disqualifiziert und Michael Matt verpasste als 34. die Teilnahme am zweiten Durchgang.

Bei allen Rennen in Kitz war es einmal mehr die unglaubliche Stimmung, dank einer einzigartigen Sportshow. Der Hahnenkamm zeigte 2016 wieder seine messerscharfen Krallen und warf die Helden brutal ab. Und jetzt – wie jedes Jahr nach Stürzen – die entbehrliche Diskussion über Sinn oder Unsinn.

Helikopter die aufsteigen, um die Verletzten zu bergen, angespannte Gesichter bei den Betreuern, Videoanalysen der Stürze im Fernsehen vom Frühstück bis Abendessen. Und die Besserwisser, die plötzlich drauf kommen, dass das alles „zu gefährlich“ bis „verantwortungslos“ sei. Was fehlt ist die Ehrlichkeit: Kitzbühel und der Mythos Streif leben eben nun einmal davon, dass Skifahren im Renntempo dort kein Kinderfasching ist. Würden alle wie auf Schienen runter fahren und sicher im Ziel ankommen, dann brächte das weder Quoten im TV noch besonders viele Zuschauer in die Gamsstadt. Die Sportler die das Risikio auf sich nehmen, machen das freiwillig und müssen sich der Gefahr bewusst sein. Immerhin verdienen sie auch sehr, sehr gutes Geld damit.

Reinhard Fendrichs Songtext zu „Es lebe der Sport“ beschreibt es treffend: „Weltcup-Abfahrtsläufe machen eam a bisserl müd - weu er is abgebrüht. Wenn eam dabei irgendwas erregt dann nur, wenn's einen ordentlich zerlegt. Ein Sturz bei 120 km/h entlockt ihm ein erfreutes "Hoppala". Und liegt ein Körper regungslos im SchneeSchmeckt erst so richtig der Kaffee“

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