Kitzbühel 2016: Streif wirft die Helden ab – Rennabbruch

23.01.2016

Hannes Reichelt © EXPA
Hannes Reichelt

Die Abfahrt hätte der absolute Saisonhöhepunkt sein sollen, im Jahr wo es keine WM und Olympia gibt. Es war alles angerichtet, für das perfekte Ski-Spektakel. Der Kitzbühler Ski-Club hat wie jedes Jahre eine perfekte Strecke hingezaubert. Freitag noch perfekte Bedingungen, machte das Wetter Probleme. Es war der starke Wind, der den Rennbeginn verzögerte und letztlich die Organisatoren zwang, auf verkürzter Streif zu starten.

Auch die Promis – allen voran Arnold Schwarzenegger – waren wie jedes Jahr zum schaulaufen zur Streif gekommen. Als das Rennen mit einer Stunde Verspätung begonnen hat, gings gleich heftig los: Othmar Stridinger war mit Nummer 1 ins Rennen gegangen, hatte die Streif schon gemeistert, da stürzte er spektakulär über die Ziellinie. Ein schlechtes Omen für das ÖSV- Team. Denn neben schweren Stürzen von Streitberger, Reichelt und Svindal setzte es für den ÖSV die größte Niederlage der Geschichte der Streif-Abfahrt.

Nach den schweren Stürzen schritt ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel zur Tat und zog die Notbremse.Nach dem Sturz von Svindal verlangte er bei Renndirektor Markus Waldner einen Abbruch. Die Forderung von Schröcksnadel blieb vorerst ohne Reaktion, die Rennleitung schickte nach dem Sturz von Svindal immerhin noch 13 Athleten die Streif hinunter. Erst nach Läufer Nummer 32 kam der Abbruch. Der Grund: Erst nach 32 Läufern konnte das Rennen gewertet werden.

Den Salzburger Georg Streitberger erwischete es besonders schlimm: Riss des vorderen Kreuzbandes und Außenmeniskus. An der gleichen Stelle wie Streitberger flog auch ein weiterer Salzburger von der Streif: Hannes Reichelt – auch er wurde mit dem Hubschrauber abtransportiert, mit einer Knochenprellung im rechten Knie kam er aber noch relativ glimpflich davon.

Dann – ebenfalls an der gleichen Stelle – der Abflug von Aksel Lund Svinal, es war jeweils die Kompression nach der Hausbergkante die allen zum Verhängnis wurde. Fazit: Bänderriss und Saison zu Ende.

Am Ende strahlte der 33-jährige Südtiroler Peter Fill und holte sich die begehrte goldenen Gams für den Sieg. Es war nach Lake Louise 2008 erst seinen zweiter Weltcup-Sieg, vor den beiden Schweizern Beat Feuz und Carlo Janka.

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