Davis Cup: Österreich verliert das Duell auf Augenhöhe

02.02.2019

SalzburgArena als Center Court (c) LAUX
SalzburgArena als Center Court

Um einen Hauch verpasste die österreichische Tennis-Nationalmannschaft die Teilnahme am Weltgruppen-Finalturnier, das von 18. bis 24. November in Madrid über die Bühne gehen wird. Das Daviscup-Team verlor in der ausverkauften SalzburgArena vor 4500 Zuschauern gegen Chile 2:3 und muss im September um den Klassenerhalt spielen. Der Gegner wird am 6. Februar zugelost.

Nachdem Dennis Novak am Freitag einen Punkt gegen Chile erobert hatte, unterlag der 25-jährige Niederösterreicher am zweiten Tag dem favorisierten Nicolas Jarry nach hartem Kampf und Abwehr von sechs Matchbällen 4:6, 6:3, 6:7 (2). Zuvor hatte das routinierte Doppel Oliver Marach/Jürgen Melzer gegen Hans Podlipnik/Marcelo Barrios im Entscheidungssatz ein 1:4 wettgemacht und 6:4, 2:6, 7:5 gewonnen.

Dem 19-jährigen Debütanten Jurij Rodionov fiel die undankbare Rolle zu, im entscheidenden Spiel antreten zu müssen. Der Niederösterreicher, der nach der Absage von Dominic Thiem eingesprungen war, hatte gegen Christian Garin keine Chance – 2:6, 1:6.

"Klar bin ich enttäuscht wie alle anderen", sagte Kapitän Stefan Koubek nach der vierten Niederlage gegen Chile im vierten Aufeinandertreffen. "Wir hatten die Chancen bei Dennis. Und Jurij ist 19 Jahre jung, das muss man verstehen. In Summe waren die Chilenen ums Alzerl besser."

Rodionov war bitter enttäuscht. "Es war das größte Spiel meiner Karriere. Ich war aber noch nicht bereit dafür, diese wichtige Rolle des zweiten Einzelspielers auszufüllen. Ich konnte mit der Situation nicht umgehen, das entscheidende Match für mein Heimatland zu spielen. Ab jetzt kann es nur besser werden."

Dennis Novak hatte "an meinem Spiel wenig auszusetzen". Er habe um jeden Punkt gefightet. "Es gab nur ein, zwei Bälle im Tiebreak, die nicht sein hätten müssen. Vergessen darf man aber nicht, dass Chile mit zwei Top-100-Spielern im Einzel angetreten ist, sie wir nicht haben."

Für Jürgen Melzer war das Ergebnis "extrem enttäuschend. Unterm Strich waren wir ein Tiebreak vom Finalturnier in Madrid weg. Aber Dennis kann man keinen Vorwurf machen. Jarry war am Ende einfach zu gut".

ÖTV-Präsident Werner Klausner hätte die österreichische Tennis-Nationalmannschaft freilich auch lieber als Teilnehmer am Weltgruppen-Finale gesehen. "Die Burschen haben, unterstützt vom tollen Salzburger Publikum, alles gegeben, alles aus sich rausgeholt. Chile ist als Favorit gestartet und hat die besseren Ranglistenpositionen bestätigt. Wir haben sie bis zum Schluss gefordert, es war ein Duell auf Messers Schneide." Dennis Novak habe sensationell gespielt, Jurij Rodionov sei eine Riesenhoffnung für das österreichische Tennis. "Ich freue mich auf viele weitere Daviscups mit ihm", sagte Klausner, der auch die Abwesenheit Dominic Thiems ansprach. "Einen Top-Ten-Spieler kann keine Nation der Welt vorgeben."

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