Ohne Anti-Corona-Maßnahmen hätte Salzburg heute 4.000 Infizierte

12.04.2020

Schutzmaske (c) pixabay.com
Leben mit der Seuche

Sie fallen schwer, haben massive wirtschaftliche Folgen und waren dennoch notwendig, um das Corona-Virus einzudämmen: die Anti-Corona-Maßnahmen wie etwa Ausgangsbeschränkungen, Schul- und Hotelschließungen, das Dicht-Machen der Grenzen oder auch die Absage von Veranstaltungen. Das Hauptziel: unser Gesundheitssystem aufrecht zu erhalten. Wie würde es in Salzburg derzeit aussehen, wären all diese nicht gemacht worden? Die Landesstatistik unter der Leitung von Gernot Filipp hat genau das berechnet.

So viel vorweg: Salzburg konnte die Infektionskurve abflachen, die bundes- und landesweiten Maßnahmen haben Wirkung gezeigt. Kein Grund zum Jubeln oder gar nachlässig zu werden, um nicht in ein paar Wochen wieder bei Null beginnen zu müssen. Warum die Regeln so wichtig waren und sind, zeigen die Zahlen, denn: Es gibt nach wie vor keine Impfung und kein Medikament, nur die Disziplin bewahrt vor Ansteckung.

Filipp: „Die Maßnahmen haben gegriffen, vorerst.“

Wenn man auf die Statistiken blickt, dann wird eines eindeutig klar. Die Ausbreitung des Corona-Virus konnte aufs Erste verlangsamt werden. Dennoch ist es nach wie vor notwendig, Disziplin zu haben und die Verhaltensregeln mitzutragen. „Wenn man sich die Zahlen anschaut, dann sieht man, dass die Maßnahmen vorerst gegriffen haben. Der Trend hat sich in die andere Richtung entwickelt“, erklärt Gernot Filipp.

Ohne Beschränkungen: Mehr als 4.000 Infizierte

Eine Simulation der Landesstatistik zeigt, dass ohne Umsetzung der Maßnahmen mit Stand heute, 10. April, die Zahl der Infizierten auf mehr als 4.000 gestiegen wäre. „Wenn man nichts getan hätte, wären die Infektionen auf fast das Vierfache des tatsächlichen Standes angestiegen. Auch die Zahl der Genesenen hätte bei der hohen Wachstumsrate nur zu einem geringen Rückgang geführt“, erklärt der Statistiker Gernot Filipp, der fortsetzt: „Wir sind bei der Simulation von einem realistischen Szenario ausgegangen. Schrittweise haben wir die Berechnung auf eine Wachstumsrate von 15 Prozent angepasst“.

Simulation: Mehr Tote, stationäre Aufenthalte und Intensivpatienten

Die Anzahl der stationären Patienten wären in diesem Berechnungsmodell ebenfalls massiv angestiegen. Heute wären ohne Maßnahmen zirka 530 Patienten in stationärer Behandlung im Krankenhaus gewesen. Darüber hinaus müssten mehr als 100 Menschen auf der Intensivstation betreut werden. Würde man von dem simulierten Anstieg ausgehen, wären bereits mehr als 70 Verstorbene im Bundesland Salzburg zu beklagen. „Je später man reagiert, desto länger dauert das exponentielle Wachstum an. Das abzufangen ist fürs Erste in Salzburg gelungen.“, sagt Filipp.

Wichtige Verhaltensregeln

Trotz der zuversichtlichen Zahlen ist es nach wie vor notwendig, den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten. Außerdem gelten immer noch die wichtigen Verhaltensregeln, um ein Ansteckungsrisiko mit dem Corona-Virus zu minimieren:

  • Regelmäßig Hände waschen mit warmem Wasser und Seife
  • Husten und Niesen in ein Papiertaschentuch oder in die Ellenbeuge
  • Kein Händeschütteln, kein Begrüßungsbussi
  • Zu Hause bleiben
  • Mund-Nasen-Maske tragen
  • Mindestens einen Meter Abstand halten, aber füreinander da sein
  • Kein direkter Kontakt zu Risikogruppen
  • Corona-Hotline des Landes Salzburg für allgemeine Fragen: 0662 8042-4450
  • Telefon-Hotline für allgemeine Fragen zum Corona-Virus: 0800 555 621 (AGES)
  • Telefon-Hotline wenn man Symptome hat, in einem Risikogebiet war und bei medizinischen Fragen: 1450
  • Alle Informationen auf einen Blick und auch in Englisch: www.salzburg.gv.at/corona-virus

 

 

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