Corona-Mutationen ansteckender als „Muttervirus“

18.02.2021

 „Internationale Forschungen zeigen, dass vor allem die südafrikanische und brasilianische Mutation des Corona-Virus weitaus ansteckender sind als das ursprüngliche Virus. Das versetzt uns in höchste Alarmbereitschaft“, so Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz. Sorge bereitet den Medizinern und Gesundheitsbehörden auch, dass Antikörper durch eine bereits durchgemachte Infektion oder Impfung weniger wirksam sein könnten. Juhasz fasst die Schwierigkeiten, die durch die Mutationen entstehen, zusammen.

Weitaus ansteckender. Weniger Schutz durch neutralisierende Antikörper. Diese Eigenschaften der vor allem südafrikanischen und brasilianischen Corona-Mutation bereitet den Gesundheitsbehörden große Sorgen.

„Ich fühle mich an den Beginn der Pandemie im Februar und März 2020 erinnert. Vieles war damals neu für uns, Schritt für Schritt kamen mehr Erkenntnisse. Mit den Mutationen scheint es ähnlich zu sein, die Brisanz ist nicht zu unterschätzen“, beschreibt Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz. Fest steht, dass die genannten Varianten eine höhere Ansteckungsfähigkeit haben. Außerdem gibt es bei einer durchgemachten Infektion die Möglichkeit, sich wieder anzustecken.  Und wie wirksam die verschiedenen Impfstoffe in Bezug auf diese Mutationen sind, muss erst endgültig geklärt werden.

Juhasz: Mehr Neuinfektionen, mehr schwere Verläufe

Die höhere Ansteckungsfähigkeit sowie die Möglichkeit, dass man nach durchgemachter Infektion wieder erkranken kann, könnte auch die Neuinfektionen wieder steigen lassen, was zeitlich versetzt auch ein Steigen der schweren Verläufe und in Folge zeitversetzt mehr Covid-19-Patienten in den Spitälern bedeutet.

„All diese Aspekte zusammengefasst bedeuten, dass die Hygiene- und Schutzmaßnahmen streng eingehalten werden müssen. Die Kontaktpersonenerhebung muss lückenlos sein. Wie schon bekannt erfolgt die Ansteckung bei Kontakt von Mensch zu Mensch, daher ist eine Reduktion der sozialen Kontakte wie verordnet dringend notwendig. Auch das Tragen der FFP2-Maske und die uneingeschränkte Kooperation der positiv getesteten Personen beim Contact Tracing ist essenziell“, unterstreicht Juhasz.

Maßnahmenpaket des Landes Salzburg

Zusätzlich zu den aktuell geltenden Verhaltensregeln von Bund und Land wie zwei Meter Abstand halten, FFP2-Maske tragen, Ausgangsbeschränkungen von 6 bis 20 Uhr, Eintrittstests in bestimmten Bereichen und so weiter reagiert das Land Salzburg mit folgenden zusätzlichen Maßnahmen auf die aktuellen Mutationsfälle:

  • Die Verdachtsfälle auf die südafrikanischen Corona-Mutationen werden von den Gesundheitsbehörden der BHs mit Priorität behandelt.
  • Die Behörden überwachen die Quarantäne streng.
  • Entlassung aus der Quarantäne ist nur mit negativem PCR-Test möglich.
  • Öffentliche Aufrufe, um alle Kontaktpersonen (K1 und K2) zu finden und zu testen, falls sich die Indexperson im öffentlichen Raum aufgehalten hat.
  • Verstärkte Information der Bevölkerung über das Gefahrenpotenzial der südafrikanischen Variante.
  • Gezielte Voruntersuchung aller positiven PCR-Tests auf Mutationen durch die Partnerlabore des Landes. Ob ein Verdacht auf eine Mutation besteht, oder nicht, steht innerhalb von 48 Stunden fest.
  • Ganzgenomsequenzierung der verdächtigen Proben durch die AGES in Wien
  • Alle Kontaktpersonen der Kategorie 1 (enge Kontakte) werden wie gewohnt mittels PCR-Methode getestet.
  • Alle Kontaktpersonen der Kategorie 1 (enge Kontakte) - auch wenn vorerst kein Verdacht auf Mutation vorliegt - werden automatisch ab dem fünften Tag nach dem positiven PCR-Test der Indexperson erneut auf Covid-19 getestet.
  • Kontaktpersonen der Kategorie 2 von Mutations-Verdachtsfällen werden ab dem fünften Tag einem PCR-Test unterzogen.
  • Haushaltsangehörige von Kontaktpersonen 1 werden angehalten, außerhalb des Haushalts eine FFP2-Maske tragen.
  • Das Contact Tracing wurde in Salzburg auf die Mutationen abgestimmt. Nach wie vor sind die Teams in den Bezirkshauptmannschaften, das zentrale Team des Covid Boards, die Soldaten des Bundesheeres sowie die Contact Tracer in den Gemeinden flexibel je nach Aufkommen der Fälle oder Cluster einsetzbar.

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