Covid-19 im SalzburgerLand: Strengere Regeln und Kontrollen erforderlich

21.07.2021

Höchste Inzidenzen bei 15- bis 24-Jährigen

Covid-19 Statistik (c) Land Salzburg
Covid-19 Statistik

Aktuell fokusiert sich im SalzburgLand beim Kampf gegen Covid-19 alles nur auf die Nachtgastronomie. Vollmundig werden da von der Politik nach den aktuellen Clustern jetzt wieder verstärkt Kontrollen angekündigt. Augenscheinlich muss immer erst was passieren, damit etwas passiert. Doch wo bleiben die Kontrollen und vor allem auch mal Strafen in den sonstigen Bereichen? Vulnerable Gruppen - wie das im Corona-Zeitalter heißt - werden nicht in der Nachtgastro herumhüpfen, sie gehören in zentralen Bereichen geschützt. 

Beispielsweise im Lebensmittelhandel. Hier scheint es Politik und Behörden nicht zu interessieren, dass beispielsweise bei einem großen regionalen Lebensmittelkonzern vom Personal in den Filialen nur mehr ein recht lascher Umgang mit der Maskenpflicht gepflogen wird. Und wo bleibt die Konzenleitung, die Filialmitarbeitern auf die Finger klopft, wenn sie die Corona-Regeln nicht einhalten? Kundenfreundlichkeit ist – zumindest was die Corona-Hygiene betrifft – dort inzwischen vielfach abgesagt.

Und dann hätten wir da auch noch das Thema Gastfreundlichkeit in der Tourismusregion SalzburgerLand. Auch den Urlaubsgästen im SalzburgerLand wäre es geschuldet, dass auch dem Lebensmittelhandel streng auf die Finger geschaut wird. Schließlich ernährt sich der Urlaubsgast nicht nur in der Gastronomie.  Wo bleibt der politische Hausverstand? Verschärfungen in der Nachtgastro werden nicht reichen, wenn Hausverstand und Rücksichtnahme fehlen. Wien zeigts aktuell vor wie es geht, mit schärfern Corona-Regeln. Wien ist anders, in diesem Fall bewundernswert anders.  

3-G-Nachweis in der Nachtgastronomie wird stärker kontrolliert

Aufgrund der deutlich steigenden Zahl an Neuinfektionen und der zunehmende Dominanz der Delta-Variante des Corona-Virus vermelden Gesundheitsbehörden im SalzburgerLand schärfere Kontrollen der heimischen Gastronomie angeordnet.

„Wir müssen unbedingt sicherstellen, dass der 3-G-Nachweis der Gäste auch wirklich kontrolliert wird und die Registrierung der Kunden in den Lokalen lückenlos erfolgt. Die jüngsten Ereignisse zeigen deutlich, was passiert, wenn das nicht der Fall ist“, betont Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz.

Eine 7-Tage-Indzidenz von 39,5 und 122 neue aktive Fälle (Stand 19.7.2021, 8:30 Uhr) und allein 60 Neuinfektionen, die auf eine positiv getestete Person in einem Nachtlokal zurückzuführen sind, belegen wie rasant sich die Corona-Lage im Bundesland zuspitzen kann.

Landessanitätsdirektorin Petra Juhasz hat deshalb strengere Kontrollen der Nachtgastronomie angeordnet. „Aus fachlicher Sicht müssen der 3-G-Nachweis und die Gäste-Registrierung so lückenlos wie möglich durchgeführt werden. Strengere Kontrollen sind also unabdingbar“, betont Juhasz. Das Netz der Stichprobenkontrollen in den Lokalen wird nun also deutlich enger sein als zuletzt.

Contact Tracing braucht verlässliche Daten

Die jüngste Vergangenheit zeigt deutlich die Probleme, wenn beispielsweise die Kontaktdaten von Gästen unvollständig sind. „Die Gesundheitsbehörden müssen dann über öffentliche Aufrufe versuchen, die Kontaktpersonen festzustellen. Sie verlieren dadurch so viel Zeit, dass weitere Personen bereits infiziert sind und ihrerseits andere anstecken können. Vor allem in der Nachtgastronomie sind die Voraussetzungen für eine Virusübertragung durch die engen Abstände und lautem Sprechen wegen der Musik sehr günstig. Deshalb die strengeren Kontrollen“, fasst Petra Juhasz zusammen.

Höchste Inzidenz bei den Jungen

Die 7-Tage-Inzidenz steigt in Salzburg jedenfalls wieder, sie betrug schon gestern (19.7.2021 um 8.30 Uhr) 39,1, das ist laut Landesstatistik der höchste Wert seit mehr als zwei Monaten. Besonders betroffen: die jungen Salzburgerinnen und Salzburger. Bei den 15- bis 25-Jährigen beträgt die 7-Tage-Inzidenz bereits 180, während sie bei den über 55-Jährigen bei de facto Null liegt.

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