Formel 1 in Ungarn: Fans bleiben ebenfalls ausgesperrt

17.07.2020

AlphaTauri (c) Digital Lighthouse Red Bull Content Pool
Zum Ungarn GP mit neuer Video Doku

Auch beim Grand Prix von Ungarn bleibt das Publikum ausgesperrt. Und so wird das Rennen am Hungaroring etwas ganz Besonderes sein. Höchste Vorsicht auch beim Absingen der Nationalhymne: Sie wird nicht live gespielt, sondern wurde mit vier Künstlern getrennt aufgenommen. 

Opernsängerin Erika Miklósa erzählt:  Ich erinnere mich sehr gut, als ich vor einigen Jahren die Nationalhymne live gesungen habe. Ich werde nie vergessen, dass ich in einem cremefarbenen Kleid und Sandalen mit hohen Absätzen darauf gewartet habe, dass ich am Start bin, als plötzlich jemand über die Boxenmauer sprang und fast über mich fiel. Es stellte sich später heraus, dass er Lewis Hamilton war, der es eilig hatte. Die Nationalhymne selbst war ebenfalls unvergesslich, die Menge hielt den Atem an und wartete gespannt auf den Start. Später erhielt ich viele Nachrichten, dass sie mich im Fernsehen gesehen und mir zu der Aufführung gratuliert haben. “ 

Sportlich rechnet man sich beim Rennstall des Salzburger Dosenimperiums mehr aus als beim Heim Grand Prix in Spielberg. Wenn man vom Rennstall Red Bull spricht, dann sind es ja eigentlich zwei Teams. Denn neben Red Bull Racing ist da ja auch noch das Schwesterteam  Scuderia AlphaTauri. Der neue Rennstalle, der sich im Winter im Hangar 7 aus der Taufe gehoben hat und pompös präsentiert wurden, stellt sich nun mit einer tollen Video-Doku den Fans vor. Ganz so wie man das ja schon von der Salzburger Fußballabteilung der Dosen kennt.

Der Film heißt „Open the Doors“  und sein Storyboard begleitet das Team von Anfang des Jahres bis zu den Vorbereitungen für den Neustart des Kalenders in Österreich. Los geht es mit der Teampräsentation im  Hangar-7 von Red Bull in und den Testtagen in Barcelona, nach denen der Boilde, der AT01, mit großem Abstand zur besten Lackierung in der Startaufstellung gewählt wurde. An diesem Punkt weicht das Drehbuch von der üblichen F1-Geschichte ab, denn nachdem das Team nach Melbourne geflogen waren, mussten es umdrehen und wieder zurückfliegen. Der Dokumentarfilm teilt die Gedanken von Teamchef Franz Tost über die Entscheidung der FIA, das Rennen abzusagen. Er erzählt auch von dem Schock und der Unsicherheit des langen Heimfluges des Teams und seiner unheimlichen Fahrt auf Italiens leeren Straßen zum Teamsitz in Faenza. Nachdem sich die Sperrregeln gelockert hatten, wurde eine Zeit intensiver Aktivitäten mit Dreharbeiten in der Fabrik festgehalten.

Wenn die Formel 1 am Wochenende Gas gibt, dann hat das schon Tradtion – denn seit 1986 gastiert die Königsklasse im Rahmen des Großen Preises von Ungarn dort.  Der Hungaroring befindet sich am Rande der Gemeinde Mogyoród, nordöstlich von Budapest und rund 20 km entfernt vom Budapester Zentrum. Die Rennpremiere 1986 war etwas ganz besonderes, da es der erste GP während des Kalten Krieges war, der in einem kommunistischen Land ausgetragen wurde.

Von der Lage hat der  Hungaroring gewisse Ähnlichkeiten mit dem Salzburgring – gelegentlich wird er mit einem flacher Teller verglichen, denn er liegt in einem Becken bzw. wie der Salzburgring in einem Kessel und auf seinem Rand sitzen die Zuschauer. Im Normalfall – denn heuer bleiben ja die Zuschauer ausgesperrrt. Die Strecke ist als anspruchsvoller Kurs bekannt, da es nur wenige gute Überholmöglichkeiten gibt. Umso mehr werden die Trainingszeiten und die daraus resultierenden Startzeiten entscheidend sein.

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