Formula 1 Großer Preis von Österreich 2017: Die perfekte Runde

28.06.2017

F1 GP Austria Ricciardo Remus (c) GEPA Pictures
F1 GP Austria Ricciardo

Die Rennstrecke am Spielberg ist eine 4,318 Kilometer lange Herausforderung: Hängende Kurven, steigende Geraden und unbarmherzige Kiesbette. Wie sieht sie eigentlich aus, die perfekte Runde, auf dem Kurs auf dem der Grand Prix von Österreich am zweiten Juli-Wochenende stattfindet?

Die schnellste Runde fuhr übrigens Lewis Hamilton mit einer Zeit von 1:06,228 Min, aufgestellt im zweiten Qualifying 2016. Den offiziellen Rundenrekord hält nach wie vor Michael Schumacher mit 1:08.337 aus dem Grand Prix im Jahr 2003.

KURVE 1: RICHTIG BREMSEN UM ZU BESCHLEUNIGEN

Die großzügigen Bremszonen des Red Bull Ring bieten beste Möglichkeiten für beherzte Überholmanöver. Ganz besonders gilt das für die OMV MaxxMotion-Kurve, wenn beim 250 Meter-Marker der Anker geworfen wird. Eine Steigung unterstützt die Verzögerung – wer zu spät bremst, wird nach außen auf die Kerbs oder sogar darüber hinaus getragen, bremst man zu früh, haben die Gegner leichte Beute. Erwischt man es richtig, kann man im dritten Gang früh Gas anlegen und auf der anschließenden Bergauf-Passage seine Konkurrenten ausbeschleunigen.

KURVE 2+3: VOM DREHZAHLKELLER ZUM TOP-SPEED

Kurve 2 mag harmlos aussehen, doch die Formel 1-Fahrer sind hier mit Vollgas im 8. Gang unterwegs, rasen mit über 320 km/h durch die Speed Trap und müssen anschließend voll in die Eisen steigen, denn mit 60 km/h am Scheitelpunkt ist „die Remus“ die langsamste Kurve am Track. Die Drehzahl fällt im zweiten Gang in tiefe Regionen und erneut steht oder fällt mit der sauberen Linie der Top-Speed auf der langen Schönberg-Geraden – das ist mit rund 330 km/h die schnellste Stelle am Red Bull Ring und eine von zwei DRS-Zonen.

KURVE 4+5: DOPPELT RECHTS

Tricky... in der abschüssigen Bremszone zur Rauch-Kurve beginnt das Heck der Boliden nervös zu tanzen, auch der Bremsdruck ändert sich ständig. Die Kurve selbst wird im zweiten Gang bei knapp 100 km/h genommen, anschließendes Shortshifting bis in den siebenten Gang, Beschleunigung auf 270 km/h. Am Scheitelpunkt der Kurve 5 geht es vor allem um die Vorbereitung auf die kommende Doppel-Links. 

KURVE 6+7: ENDLICH LINKS

Die Reifen links hatten seit dem Start wenig zu tun, ihre Temperatur ist deshalb ziemlich im Keller. Zudem fällt die Strecke ab, man sieht beim Einlenken den Ausgang der langen Pirelli-Kurve nicht, weiß aber, dass dahinter ein unbarmherziges Kiesbett wartet. Kurzes Hochbeschleunigen – Zeit, das flaue Gefühl im Magen zu überwinden, gibt es keine, stattdessen muss man den späten Scheitelpunkt der siebenten Kurve blind anvisieren. 

KURVE 8: BESCHLEUNIGEN GEGEN DEN KERB

Im anschließenden Richtungswechsel in der voestalpine-Kurve schalten die Fahrer nur einen Gang hoch, beschleunigen aber von 190 auf 260 km/h und müssen ihren Boliden so positionieren, dass sie ausgangs der Kurve 8 nicht zu weit hinausgetragen werden – der Kerb ist hier nämlich schnell zu Ende.

KURVE 9+10: LETZTE CHANCE AUF DEN SIEG

Nach einer kurzen Geraden wird das Heck beim Anpeilen der Rindt-Kurve erneut unruhig, wieder braucht es viel Vertrauen für einen blind angefahrenen Kurvenausgang bei 200 km/h im fünften Gang. Ist das geschafft, geht es hinab zur Red Bull Mobile und hinein in die 626 Meter lange Start-Zielgerade und damit in die zweite DRS-Zone. Das heißt: Vollgas – die Fans auf der Haupttribüne wollen Überholmanöver sehen und die Motoren brüllen hören! Hier können Rennen entschieden werden

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