Eis-Bullen: Vorbereitung auf European Trophy 2013

29.04.2013

Pierre Page (c) GEPA
Pierre Page

Wenn die European Trophy 2013 im August zum vierten Mal den Spielbetrieb aufnimmt, wissen die 32 Teilnehmer heuer mit Sicherheit, was sie in ihren Gruppen erwartet.Nicht nur die Gesamtanzahl, sondern auch die Besetzung der vier Divisionen ist die gleiche wie im Vorjahr, und so wird die European Trophy 2013 – einmal abgesehen von den üblichen punktuellen Kaderänderungen im Sommer – zu einem sportlichen Wiedersehen alter Bekannter und bietet Gelegenheit, sich für so manche Niederlage zu revanchieren. Wie aber haben sich die Teilnehmer in der abgelaufenen Saison in ihren heimischen Ligen geschlagen?

Gemessen am nationalen sportlichen Erfolg müssten im Herbst die Schweizer Teams bei ihren Gruppenspielen ganz vorn dabei sein, denn alle vier Teilnehmer haben es in der Schweizer Nationalliga A ins Halbfinale geschafft. Am Ende durfte der SC Bern über den 13. Meistertitel jubeln, nachdem sich der Hauptstadtclub in sechs Finalspielen gegen den HC Fribourg-Gottéron durchgesetzt hatte. Für die ZSC Lions und den EV Zug war im Halbfinale Schluss.

Auf die Berliner Eisbären ist Verlass. Die Hauptstädter wurden heuer zum dritten Mal in Folge Deutscher Meister (mit 3:1 Siegen gegen die Kölner Haie) und sind damit konstant wie kaum ein anderes Team in Europa; in den letzten neun Jahren ging der Meisterpokal gleich sieben Mal nach Berlin. Für die anderen drei DEL-Teams in der European Trophy – Adler Mannheim, Hamburg Freezers und ERC Ingolstadt – kam heuer im Play-off Viertelfinale das Saison-Aus.

Auch die tschechische Tipsport Extraliga schickt einen Meister zur European Trophy. Der HC Škoda Plzeň setzte sich im Finale gegen PSG Zlín im siebenten und entscheidenden Spiel in der Verlängerung mit 4:3 durch holte damit überhaupt zum ersten Mal den Titel, der seit 1993/1994 in der Tipsport Extraliga ausgespielt wird. Slavia Prag scheiterte im Halbfinale am neuen tschechischen Meister, Sparta Prag flog bereits im Viertelfinale aus den Play-offs, und die weiteren vier tschechischen European Trophy-Teilnehmer haben es nicht in die K.o.-Runde der letzten Acht geschafft.

Am längsten ließen heuer die Finnen ihre Fans auf den neuen Meister warten,erst gestern fiel die Entscheidung. Ässät nutzte in der sechsten Finalbegegnung gegen Tappara den Heimvorteil und holte sich mit einem knappen 3:2-Sieg auch die finnische Meisterschaft. Tappara startet somit im Herbst als finnischer Vizemeister in die European Trophy, fünf weitere Teams der SM-liiga haben davor im Play-off ihre Qualitäten unter Beweis gestellt.

Sechs der sieben schwedischen Vertreter in der European Trophy haben auch heuer wieder das Niveau in den schwedischen Elitserien bzw. im Play-off mitbestimmt.Luleå Hockey als Titelverteidiger der European Trophy musste sich im Finale allerdings glatt mit vier Niederlagen gegen Skellefteå AIK geschlagen geben.

Für HC Slovan Bratislava (SVK) endete die Premiere in der KHL auf dem guten sechsten Platz der Western Conference (14 Teams). Im anschließenden Conference-Viertelfinale hatten die Slowaken dann gegen Dynamo Moskau in vier Spielen glatt das Nachsehen – allerdings gegen jene Moskauer, die später die KHL gewonnen und damit ihren Titel aus dem Vorjahr verteidigt haben!

Die UPC Vienna Capitals haben bei ihrem zweiten Auftritt in der European Trophy 2012 einen sehr starken Eindruck hinterlassen. In der South Division verpassten sie den zweiten Platz nur um einen Punkt, und beim Red Bulls Salute bezwangen sie im Viertelfinale den deutschen Meister, die Berliner Eisbären, nach Verlängerung. Auch in der Erste Bank Eishockey Liga 2012/2013 unterlagen sie erst im Finale dem späteren Meister KAC. Zuvor warfen sie die Red Bulls, die sich im Vorjahr nicht für das European Trophy Finalturnier qualifiziert und anschließend auch einen durchwachsenen Grunddurchgang gespielt hatten, im Halbfinale aus den Play-offs.

Die European Trophy 2013 bringt also drei nationale europäische Meister an den Start,vier weitere Teams standen im Finale ihrer jeweiligen heimischen Meisterschaft. Insgesamt haben 26 der 32 Teilnehmer der European Trophy 2013 die Play-offs ihrer nationalen Ligen erreicht. Gemessen an diesen Erfolgen dürften die Red Bulls mit der Northern Division die schwerste Gruppe erwischt haben, neben Titelverteidiger Luleå Hockey treffen sie dort auch auf den deutschen und tschechischen Meister

European Trophy 2012 war von „Schweden-Power“ geprägt
Im Vorjahr wurde die European Trophy von den Schweden dominiert. Titelverteidiger Luleå Hockey, HV71, Färjestad BK (alle SWE) und Tappara (FIN) hatten sich als Gruppensieger für das Red Bulls Salute 2012 qualifiziert. Dazu kamen mit den Berliner Eisbären (GER) und Brynäs IF (SWE) die zwei besten Zweitplatzierten sowie die UPC Vienna Capitals (AUT) und der HC Slovan Bratislava (SVK), die als Veranstalter des Finalturniers gesetzt waren. Das Finalspiel entschied Luleå Hockey im rein schwedischen Duell gegen Färjestad BK in Bratislava (SVK) mit 2:0 für sich.

zurück