Erste Bank Eishockey Liga, Halbfinale 4: Salzburg unter Druck

31.03.2018

MICHAEL SCHIECHL (EC RBS) UND COREY LOCKE (BLACK WINGS) (C) GEPA HAUER .
MICHAEL SCHIECHL (EC RBS) UND COREY LOCKE (BLACK WINGS)

Über 12.000 Fans sorgten am vierten Halbfinal-Spieltag für zwei ausverkaufte Hallen und bekamen auch Heimsiege zu sehen: Während die Liwest Black Wings Linz ihre „best of seven“-Serie gegen den EC Red Bull Salzburg mit einem 5:2-Erfolg ausglichen, holte sich der HCB Südtirol Alperia mit dem gleichen Resultat über die Vienna Capitals sogar Matchpucks.

Wie schon in den bisherigen Begegnungen legten beide Teams wieder einen furiosen Start hin. Fabio Hofer im Trikot der Linzer hatte schon in der zweiten Spielminute die erste Großchance. Nach einem Traumpass von Shane O'Brien in die Schnittstelle der gegnerischen Defensive scheiterte Hofer an einer starken Abwehr von Bernhard Starkbaum. Aber auch die Salzburger übten bereits früh in diesem Spiel großen Druck aus und gingen in der sechsten Spielminute verdient in Führung. Michael Schiechl traf mit einem Bauerntrick zum 1:0 aus Sicht der Gäste. Der Center umkurvte den Kasten von Michael Ouzas und feuerte einen Schuss aufs lange Eck ab. Ouzas beförderte aber das Tor mit seinem Schlittschuh aus der Verankerung. Der Puck ging daher unter dem Tor durch und der Treffer wurde erst nach einem langen Videobeweis gegeben. Die Oberösterreicher ließen sich durch den Gegentreffer aber nicht verunsichern und versuchten auch weiterhin ihr gewohntes Spiel aufzuziehen. In der zehnten Spielminute nutzten die Hausherren nach unfairem Einsatz gegen Corey Locke die daraus resultierende erste Überzahlsituation des Spieles. Nach nur elf gespielten Sekunden im Powerplay traf Rick Schofield. Er verwertete den Rebound nach einem Schuss von Andreas Kristler aus spitzem Winkel ins leere Tor und stellte auf 1:1. Nach dem Ausgleich kamen die Black Wings so richtig in Fahrt und erspielten sich Chance um Chance. Eine davon nutzte Shane O'Brien, der die Linzer in der 13. Spielminute zum ersten Mal in Führung brachte. Der 34-jährige Kanadier hämmerte den Puck von der blauen Linie ins Kreuzeck und ließ Bernhard Starkbaum im Tor der Mozartstädter keine Chance. Knapp danach hatte der Linzer Kapitän Philipp Lukas das 3:1 auf der Schlägerschaufel. Er kam im Slot vor dem leeren Kasten an die Scheibe und verfehlte knapp. Die Oberösterreicher bügelten diese vergebene Großchance aber gleich danach wieder aus. Dan DaSilva fuhr im Konter auf Starkbaum zu, er zögerte lange und bezwang den Goalie mit einem Schuss über dessen Schulter. Kurz vor Drittelende hatten die Gastgeber in Überzahl noch einige gute Chancen. Vor allem die Linie rund um Locke sorgte immer wieder für Gefahr. Salzburg konnte sich aber noch mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die erste Drittelpause retten. 

Im Mittelabschnitt standen beide Mannschaften defensiv sehr routiniert und ließen kaum nennenswerte Chancen zu. Vor allem die Black Wings verwalteten ihren Vorsprung sehr geschickt. Sie erstickten jegliche Offensivbemühungen der Gäste durch frühe Störversuche bereits im Keim. Die gefährlichsten Möglichkeiten hatten die Linzer in der 29. Spielminute. Zuerst scheiterte O'Brien nach einer schönen Kombination über mehrere Stationen aus kurzer Distanz an Starkbaum. Unmittelbar danach traf Patrick Spannring mit einem wuchtigen Handgelenkschuss nur die Latte. Gegen Ende des zweiten Drittels kam durch einige Strafen auf beiden Seiten etwas mehr Schwung in die Partie. Beide Mannschaften zeigten aber in Unterzahl ihre Penalty-Killing-Qualitäten und somit ging es ohne weitere Tore in die zweite Drittelpause. 

Die Gäste hatten gleich zu Beginn des letzten Drittels bei einem Lattentreffer Pech. Rob Schremp kam im Slot an die Scheibe und hielt ansatzlos drauf. Sein Schuss prallte aber von der Querlatte in das Fangnetz hinter dem Tor. Im Schlussabschnitt zeigte sich ein ähnliches Bild wie schon im zweiten Drittel. Die Hausherren standen sehr tief und verteidigten routiniert und mit viel Einsatz. Erst durch eine Überzahlsituation nach einer Strafe gegen Peter Mueller konnten die Linzer wieder Akzente in der Offensive setzen. In der 50. Spielminute erhöhten die Oberösterreicher auf 4:1. Andreas Kristler fälschte einen Schuss von Piche vor dem Tor unhaltbar für Starkbaum ab. Aber die Salzburger hatten gleich die richtige Antwort parat. Nur 22 Sekunden nach dem 4:1 stellte Julien Brouilette den ursprünglichen Zwei-Tore-Rückstand wieder her. Nach Zuspiel von Ryan Duncan überraschte Brouilette den Linzer Goalie mit einem schnellen Schuss durch die Schoner. In der Schlussphase ersetzte der Head Coach der Salzburger seinen Torhüter durch einen zusätzlichen Feldspieler. Eine Maßnahme, die aber nicht belohnt wurde. 23,8 Sekunden vor Spielende traf DaSilva mit seinem zweiten Treffer des Spieles nach schönem Zuspiel von Locke ins leere Tor. Die Oberösterreicher stellten damit in der Serie auf 2:2.

  

Erste Bank Eishockey Liga, Halbfinale 4:
Sa, 31.3.2018: EHC LIWEST Black Wings Linz – EC Red Bull Salzburg 5:2 (3:1, 0:0, 2:1)
Referees: LEMELIN, K. NIKOLIC, Pardatscher, Seewald; Zuseher: 4.865
Tore Linz: Schofield (10./pp), O'Brien (13.), DaSilva (14., 60), Piche (50./pp)
Tore Salzburg: Schiechl (6.), Brouilette (50.)
Best-of-seven-Serie, BWL - RBS: 2:2

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