Europa League: Grazie Roma!

16.02.2023

„Junge Römer, tanzen anders als die anderen!“ Das wusste schon Falco in seinem gleichnamigen Hit zu beschreiben. Doch am Ende des italienischen Fußball-Abends in der Red Bull Arena sind es die Roten Bullen, die nach sensationeller Leistung einen Jubeltanz hinlegten.

Capaldo ist es – der in der 88. Minute für den Siegestreffer der Salzburger sorgt. Pavlovic hat im linken Halbfeld zu viel Platz und gibt eine perfekte Flanke auf die Höhe des Elfmeterpunktes. Dort kommt Capaldo ans Leder und zirkelt den Ball haarscharf mit dem Kopf ins linke Eck zur Führung.

So eng liegen Freud und Leid im Sport beisammen. Heute Matchwinner, vor kurzem noch unglücklicher Akteur im Cup. War es doch Capaldo der im ÖFB-Cup-Viertelfinale den entscheidenden Elfmeter im Elfmeterschießen vergeigt hatte und so Salzburgs Aus im Cup besiegelt hatte. So früh waren die Bullen seit 2010 (damals Zweitrunden-Aus gegen BW Linz) nicht mehr gescheitert.

Und das muss man sich erst mal so richtig auf der Zunge zergehen lassen: Da kommt mit José Mourinho einer der renommiertesten und erfolgreichsten Trainern im Weltfußball mit seinem Weltklasseteam AS Roma nach Salzburg und muss sich von Trainer-Jungspund Matthias Jaissle eine 0:1 Klatsche abholen. Damit haben die Roten Bullen erst einmal ordentlich vorgelegt für das Entscheidungsspiel auswärts im Olympiastadion von Rom. Allerdings erwartet die Roten Bullen dort ein echter Hexenkessel – werden dort doch an die 70.000 Roma-Fans erwartet.

Auch wenn Startrainer Mourinho in seiner Bilanz nach der Partie seine Mannschaft als die bessere und lediglich unglücklichere Mannschaft bezeichnete, muss man sich da seiner Ansicht nicht nicht unbedingt anschließen. „Das bessere Team hat verloren. Aber das ist Fußball, das passiert. Ich habe auch schon gewonnen, als meine Mannschaft nicht besser war. Wir hatten die Kontrolle über 90 Minuten, hatten gute Chancen, zu gewinnen. Salzburg hat ein gutes Team, aber wir haben gut gespielt, hätten in der ersten und zweiten Hälfte treffen müssen.“ so der Trainer der Gäste und fügt zum Rückspiel hinzu: „Wir müssen nun einmal in der Liga bestehen, wir können keinen Spieler schonen. Wir müssen abwarten, was nächste Woche passiert.“ 

Für Salzburg ist es jedenfalls ein bedeutender Prestigeerfolg der in die Vereinsannalen eingehen wird.

FC Salzburg – AS Roma 1:0 (0:0)

Wals-Siezenheim
29.520 Zuschauer
SR Dennis Higler (NED)
Tor: Capaldo (88.).

Salzburg: Köhn – Dedic, Solet, Pavlovic, Ulmer – Gourna-Douath – Capaldo, Sucic (82./Gloukh), Seiwald – Fernando (60./Adamu), Okafor (82./Koita)

Roma: Rui Patricio – Mancini, Smalling, Ibanez – Zalewski, Matic, Cristante, El Shaarawy – Dybala (46./Celik), Pellegrini (74./Wijnaldum) – Abraham (74./Belotti)

Gelbe Karten: Pavlovic (im Rückspiel gesperrt), Koita bzw. Ibanez

Die Besten: Köhn, Solet, Seiwald bzw. Smalling, Cristante 

AS Roma - Associazione Sportiva Roma - wurde 1927 in der namensgebenden Hauptstadt Italiens aus der Taufe gehoben. Die Fans bezeichnen ihren Verein liebevoll auch I Giallorossi („Die Gelb-Roten“), I Lupi („Die Wölfe“) oder La Magica („Die Magische“). Wie Juventus Turin und Stadtrivale Lazio ist AS Roma ein börsennotiertes Unternehmen. Die Vereinsfarben sind seit der Gründung jene der Stadt Rom:gelb-rot. 

Es sind stolze Erfolge, mit denen sich AS Roma schmücken darf:

  • dreifacher Italienischer Meister
  • neunfacher Italienischer Pokalsieger
  • zweifacher Italienischer Supercupsieger
  • 1961 Messestädte-Pokal-Sieger (Vorgänger des UEFA-Pokals)
  • 2022 UEFA Europa Conference League Sieger 

Startrainer José Mourinho hat seit Beginn der Saison 2021/22 bei den Römern das Sagen auf der Trainerbank.

Seit 1953 trägt die AS Rom seine Heimspiele im Olympiastadion aus. Das Olympiastadion ist ein vom europäischen Fußballverband UEFA in die Kategorie 4 (Elitestadion) eingeordnetes Stadion und zählt mit aktuell über 70.000 Zuschauerplätzen zu den größten Europas. Die Klub-Hymne Roma (non si discute, si ama) des italienischen Musikers Antonello Venditti wird vor jedem Spiel gesungen. Das Lied Grazie Roma, ebenfalls von Venditti wird nach siegreichen Heimspielen gespielt und gesungen.

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