Mühsamer Titelkampf für die Roten Bullen

16.04.2023

Nicolás Capaldo versus Alexander Schlager (c) maic
Nicolás Capaldo versus Alexander Schlager

Es wird eng in der Meisterschaft! Von der großen Dominanz vergangenen Jahre ist bei den Roten Bullen in der Meisterschaft momentan nichts zu sehen. Serienmeister Red Bull Salzburg hat in der Meistergruppe der Admiral Bundesliga weiterhin Mühe. Im Spitzenspiel gegen den LASK müssen die Bullen den nächsten Punkteverlust verbuchen. So wie schon vor einer Woche mit dem 3:3 Heimspiel gegen die Wiener Austria reicht es am Sonntag auch gegen den LASK wieder nur zu einem Remis. Und weil Verfolger Sturm Graz auswärts bei Klagenfurt mit 2:0 triumphiert, hat Salzburg vor dem direkten Duell in der nächsten Runde nur mehr zwei Zähler Vorsprung in der Tabelle.

 

FC Red Bull Salzburg – LASK 0:0
Wals-Siezenheim
Zuschauer: 15.212
Red-Bull-Arena
SR Hameter

Salzburg: Köhn – Dedic, Solet, Pavlovic, Ulmer (46./Bernardo) – Gourna-Douath (78./Forson) – Capaldo, Gloukh, Seiwald – Sesko (66. Okafor/95. Konate), Koita (66./Adamu)

LASK: Schlager – Potzmann (83. Radulovic), Ziereis, Luckeneder, Renner – Michorl, Talovierov – Usor, Zulj (90+6. Wimhofer), Nakamura (83. Flecker) – Mustapha (74. Ljubicic)

Gelb: Seiwald (89.); Ljubicic (75.), Zulj (80.)

Dem LASK gelingt zum zweiten Mal in dieser Saison ein Punktgewinn in Salzburg. Gegen den Tabellenführer zeigen die Linzer eine mutige Vorstellung und bereiten den Gastgebern insbesondere in Hälfte Eins Probleme. Starke Paraden auf beiden Seiten sorgen am Ende für ein torloses, aber unterhaltsames 0:0-Unentschieden.

Mit drei Startelfänderungen im Vergleich zur Vorwoche – Marvin Potzmann ersetzte den gelbgesperrten Filip Stojkovic, Maksym Talovierov den erkrankten Sascha Horvath und Ibrahim Mustapha startete anstelle von Marin Ljubicic – trat der LASK in Salzburg an.

Das Prädikat „Top-Spiel“ verdiente sich die Partie redlich, beide Teams zeigten mutigen Offensiv-Fußball. Die erste Chance der Gastgeber hatte Nicolas Capaldo in der sechsten Minute, er scheiterte nach einem Freistoß-Chip von Nicolas Seiwald an LASK-Rückhalt Alexander Schlager.

Der LASK antwortete mit einem öffnenden Pass von Keito Nakamura auf Rechtsaußen Moses Usor, der Andreas Ulmer mit einer Finte aussteigen ließ und abzog – rechts am Tor vorbei (8.). Der Nigerianer trat wenig später erneut in Erscheinung, diesmal verwertete er einen Talovierov-Steilpass von der Strafraumgrenze – Philipp Köhn parierte (13.).

In der 19. Minute fand ein Michorl-Eckball über Umwege zu Maksym Talovierov, der den Ball wuchtig an die Unterkante der Latte und ins Tor beförderte – doch der Linzer Jubel währte nur kurz, der VAR hatte eine Abseitsstellung von Philipp Ziereis ausgemacht, die dem Abschluss vorangegangen war. Drei Minuten später kombinierte sich Salzburg auf kleinem Raum durch den Linzer Strafraum, Capaldos Abschluss verfehlte das Tor aber deutlich. Die nächste Großchance bot sich erst in der Nachspielzeit: Oscar Gloukh steckte auf Benjamin Sesko durch, Alexander Schlager parierte abermals stark.

Spannende Schlussphase

Auch in Durchgang Zwei schenkten sich die Teams nichts, wenngleich die Zahl der Strafraumszenen etwas abnahm. In der 58. Minute wagte Ibrahim Mustapha am rechten Flügel ein Tänzchen mit Pavlovic und flankte schließlich auf Keito Nakamura, der den Ball aufs Tor köpfte – Philipp Köhn pflückte den Ball aus der Luft. Zwei Minuten später gewann Alexander Schlager ein Laufduell gegen den heranrauschenden Sekou Koita und bereinigte damit eine potenziell heikle Situation, die sich letztlich aber als Abseits entpuppte. Nach 64 Minuten schlug Marvin Potzmann eine Flanke aus dem rechten Halbfeld Richtung Elfmeterpunkt, wo Moses Usor den Ball mit einem Schuss aus der Drehung verarbeitete – Oumar Solet warf sich in den Schuss und blockte ab.

In den Schlussminuten gewann die Partie an Dramatik, zunächst scheiterte Junior Adamu aus spitzem Winkel an Alexander Schlager, den Abpraller klärte Marvin Potzmann vor dem heraneilenden Noah Okafor. Aufseiten der Linzer brachte Robert Zulj einen Freistoß gefährlich aufs Tor, Philipp Köhn faustete den Ball aus der Gefahrenzone (90.). Die letzte Chance gehörte wieder den Salzburgern: Zunächst scheiterte Adamu an Alex Schlager, den Nachschuss von Nicolas Seiwald blockte Philipp Ziereis (90+2.).

So blieb es letztlich beim 0:0 – ein torloses Unentschieden der besten Sorte. Der LASK ist damit in der Meistergruppe nach wie vor ungeschlagen, zwei Auswärts-Remis und ein Heimsieg stehen zu Buche. 

Cheftrainer Didi Kühbauer zum Spiel: „Wir hatten uns zum Ziel gesetzt, aus Salzburg etwas mitzunehmen, das haben wir geschafft. Speziell im ersten Durchgang haben wir ein sehr starkes Spiel gezeigt, hatten die besseren Chancen und hätten mit etwas mehr Präzision auch in Führung gehen können. In der zweiten Hälfte war Salzburg besser im Spiel, hatte in den Schlussminuten einige Gelegenheiten. Nichtsdestotrotz hat es meine Mannschaft heute erneut gut gemacht und dem Gegner viele Probleme bereitet.“

 

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