Rote Bullen verpassen Heimsieg gegen Austria Wien

09.04.2023

Benjamin Sesko (c) maic
Retter in der Not: Benjamin Sesko

Erstmals seit dem Herbst 2017 gelingt es den violetten Veilchen aus Wien den Roten Bullen ein Pünktchen in der Red Bull Arena abzuringen. Dabei sah es in der ersten Halbzeit nach einem schon sicher geglaubten Sieg des Meisters gegen die Wiener Austria aus. Salzburg ging mit einer komfortabelen 2:0 Führung in die Pause. Doch in der zweiten Halbzeit drehen die Gäste ordentlich auf und die Partei fast noch um. In einer torreichen Partie schaffte Benjamin Sesko in der Nachspielzeit noch den wichtige Ausgleichstreffer zum 3:3 und bewahrte die Bullen so vor einer bitteren Heimniederlage. Salzburg bleibt damit im 38. Heimspiel in der Bundesliga ungeschlagen.

Die Bullen behaupten damit aber Tabellenführung mit vier Punkten Vorsprung auf Sturm Graz. Der Meistertitel-Kampf dürfte heuer kein so leichter Durchmarsch für die Bullen werden, wie man das aus den Vorjahren gewohnt war. Schon in einer Woche geht es mit dem nächsten Heimspiel in der Red Bull Arena gegen den LASK weiter im Titelkampf. 

Vor 9.677 Fans hatten Oscar Gloukh (22.) und Benjamin Sesko (39.) die Bullen in Wals-Siezenheim komfortabel in Führung geschossen. Aber nach dem Seitenwechsel zeigen sich die Gästen nicht nur angriffslustiger sondern auch treffsicherer:

Haris Tabakovic gelinkt kurz nach Seitenwechsel der Anschlusstreffer (47.), Reinhold Ranftl (77.) und Nikola Dovedan (80.) gelingt ein Doppelschlag mit dem sie die Partie überraschend drehen.

In der Nachspielzeit ist es dann Sesko der Nervenstärke beweist aus einem Elfmeterpfiff die erste Heimpleite der Bullen seit Dezember 2020 verhindert.

Salzburg Coach Matthias Jaissle (Salzburg-Trainer): „Die Mannschaft hat es ganz einfach verpasst, die Führung über die Ziellinie zu bringen. Beim Anschlusstreffer haben wir inkonsequent verteidigt, haben dadurch die Austria ins Spiel zurückgebracht. Die Mannschaft musste dann alles investieren, und das einzig Positive war, dass sie bis zum Schluss an sich geglaubt hat.“

Philipp Köhn (Salzburg-Goalie): „Das hat heute einfach nicht gereicht. Wir sind nicht an unser Optimum gegangen und wurden bestraft. Das einzig Positive ist, dass wir einen Punkt mitgenommen haben.“

 

Admiral Bundesliga, Meistergruppe, 24. Runde

FC Red Bull Salzburg – FK Austria Wien 3:3 (2:0)
Red Bull Arena
Zushauer: 9.677
Schiedsrichter: Ciochirca

Tore:
1:0 Gloukh (22.)
2:0 Sesko (39.)
2:1 Tabakovic (47.)
2:2 Ranftl (77.)
2:3 Dovedan (80.)
3:3 Sesko (90.+2/Elfmeter)

Salzburg: Köhn – Dedic (88./Konate), Solet, Pavlovic, Ulmer – Gourna-Douath (63./Okafor) – Capaldo, Gloukh (79./Forson), Seiwald – Koita (78./Adamu), Sesko

Austria: Früchtl – Handl, Martins, Mühl – Ranftl, Braunöder (69./Jukic), Fischer, Leidner (34./Polster) – Gruber (69./Dovedan), Tabakovic, Fitz (88./Holland)

Gelbe Karten: Koita, Pavlovic bzw. Ranftl

Die Besten: Seiwald, Sesko, Früchtl

 

Revanche geglückt – LASK ringt Sturm Graz mit 2:1 nieder

Der LASK beweist im Topspiel am Ostersonntag Comeback-Qualitäten und dreht gegen Sturm Graz einen 0:1-Rückstand noch in einen 2:1-Heimsieg. Ibrahim Mustapha sorgt mit seinem Ausgleichstreffer und einem Assist für Keito Nakamura für die Wende.

66 Stunden nach dem intensiven Cup-Halbfinale in Graz standen sich der LASK und Sturm erneut gegenüber, diesmal in der Linzer Raiffeisen Arena. In der Anfangsphase neutralisierten sich die Teams weitestgehend, ein Abschluss von Jusuf Gazibegovic von der Strafraumgrenze wurde zur leichten Übung für Alexander Schlager (6.), ein Volleyversuch von Peter Michorl aus knapp 20 Metern landete knapp links neben dem Tor (7.). Nach einer halben Stunde mehrten sich die Chancen, zunächst bediente Marin Ljubicic den mitgelaufenen Moses Usor im Strafraum, dem der Ball aber über den Spann rutschte. In der 35. Minute konnte sich Alexander Schlager im Eins-gegen-Eins mit Albian Ajeti mit einer Glanzparade auszeichnen, der Nachschuss von Tomi Horvat prallte an die Stange – die Szene stellte sich im Nachhinein als harmlos heraus, da sie abseitsbedingt abgepfiffen wurde. Brenzliger wurde es drei Minuten vor dem Seitenwechsel, als der LASK-Rückhalt gleich zwei Mal eingreifen musste: Zunächst entschärfte er einen Schnegg-Kopfball aus kurzer Distanz, dann pflückte er einen Volley-Schuss von Gazibegovic aus der Luft.

Sturm mit der Führung, der LASK mit Comeback-Qualität

Kurz nach Wiederbeginn gelang den Gästen die Führung: Albian Ajeti überlupfte nach Sarkaria-Zuspiel LASK-Keeper Alex Schlager, Alexander Prass beförderte den Ball per Kopf über die Linie. Zunächst wurde auf Abseits entschieden, ein VAR-Check revidierte die Entscheidung. Die Linzer ließen sich nicht entmutigen und drängten fortan auf den Ausgleich: In der 56. Minute überwand Robert Zulj den Richtung Eckfahne heransprintenden Keeper Arthur Okonkwo mit einer Flanke, die Stefan Hierländer auf der Linie gerade noch vor Moses Usor klären konnte. Drei Minuten später versuchte es Keito Nakamura von der Strafraumgrenze mit einem Schuss aus der Drehung – Außennetz. Philipp Ziereis fehlte bei seinem Kopfball nach Michorl-Eckball noch das nötige Quäntchen Glück (66.), ehe in der 71. Minute der verdiente Ausgleich fiel: Sturm-Keeper Okonkwo parierte zunächst einen Schuss von Keito Nakamura, der eingewechselte Ibrahim Mustapha reagierte im Strafraum geistesgegenwärtig und drosch den Abpraller zum 1:1 in die Maschen. Angetrieben von der lautstarken Raiffeisen Arena nahm der LASK nun das Zepter in die Hand und drehte das Spiel: Erneut hatte Ibrahim Mustapha seine Beine im Spiel, seine Maßflanke von rechts fand Keito Nakamura, der an der zweiten Stange unbedrängt zum 2:1 einköpfte (79.). Aller Grazer Ausgleichsbemühungen zum Trotz brachte der LASK das Resultat dank einer abgebrühten Vorstellung in den Schlussminuten über die Zeit und verkürzte damit den Abstand auf die zweitplatzierten Gäste auf vier Punkte.

So spielte der LASK: Schlager – Stojkovic, Ziereis, Luckeneder, Renner – Michorl (81. Jovicic), Horvath – Usor (71. Flecker), Zulj, Nakamura (81. Taoui) – Ljubicic (60. Mustapha)

Tor: Mustapha (71.), Nakamura (79.) ; Prass (48.)

Gelb: Ziereis (16.), Flecker (81.), Stojkovic (85.), Taoui (90+5.); Ajeti (11.), Hierländer (14.), Schnegg (81.)

Cheftrainer Didi Kühbauer zum Spiel: „Wenn du gegen einen derart starken Gegner gewinnst, bist du natürlich überglücklich. Im ersten Durchgang waren beide Mannschaften nicht so im Spiel wie noch am Donnerstag. Mit dem Seitenwechsel kassieren wir dann den Rückstand, und viele dachten zu diesem Zeitpunkt ,Jetzt ist es vorbei.‘. Für ihre Reaktion muss ich der Mannschaft ein Riesenlob aussprechen: Ibrahim Mustapha hat nach seiner Einwechslung unglaublich viel Energie auf den Platz gebracht, die Jungs sind mitgezogen und konnten die Partie noch drehen. Ich bin dermaßen stolz auf diese Truppe, denn so ein Comeback ist nicht selbstverständlich.“

 

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