Sturm Graz lässt Salzburger Double-Traum platzen

04.02.2023

Gregory Wuethrich Bernardo Fernandes Da Silva (c) Jasmin Walter FC Red Bull Salzburg
Gregory Wuethrich Bernardo Fernandes Da Silva

Die Freude war groß, als nach 82 Tagen Winterpause der Saisonauftakt gleich mit mit dem Viertelfinale des ÖFB-Cup gegen Sturm Graz in der Red Bull Arena losging. Doch statt der Freude ist jetzt nach der Partie Frustbewältigung angesagt. Die Roten Bullen sind als Cup-Sieger entthront! Es war eine lange Fußballnacht, die erst gegen Mitternacht mit dem Elferschießen die Entscheidung brachte: Salzburg unterliegt im Elferschießen unglücklich mit 4:5 – Capaldo war es am Ende, der den entscheidenen Ball für die Salzburger versemmelte.

Nach 27 Cup-Erfolgen in Folge waren es erneut die Steirer, welche den Erfolgslauf des FC Red Bull Salzburg stoppen konnten: Zuletzt war das beim 0:1 n.V. im Cupfinale 2019.

Sturm Graz muss nun definitiv als Angstgegner der Salzburger bezeichnet werden: Seit vier Pflichtspielen können die Roten Bullen keine Sieg mehr gegen die Grazer anschrieben, zwei Matches gingen sogar verloren. In der Bundesliga sind zwar noch 16 Runden zu spielen, Sturm könnte in dieser Form der junge Salzburger Truppe aber auch in der Meisterschaft durchaus den Titel wegschnappen.

Trotz des Finalspiel-Charakters schwächelte auf den Rängen der Salzburger der 12. Mann. Nur 9.263 Zuschauer raffen sich auf, um in der Red Bull Arena dabei zu sein. Kein Wunder, eine Anpfiffzeit um 20:45 Uhr zu dieser Jahrezeit macht wenig Lust auf eine Outdoorparty. Warum in der Kälte frieren, wenns vom Staatsfunk auch übers Patschenkino ins Haus geliefert wird. Enthusiastischer da schon die Fans der „Schwoarzen“ mit 1.600 Fans im Gästesektor.

Es war eine Partie auf Augenhöhe, wie man das im Fussballer-Latein gerne bezeichnet. Doch bereits in der ersten Halbzeit zeigte sich Sturm besonders stark. Das war dann auch letztlich der Schlüssel zum Erfolg: Jusuf Gazibegovic gelingt acht Minuten vor dem Seitenwechsel der überraschende Führungstreffer. Salzburg zeigte sich in der zweiten Hälfte stärker und schaffte so verdient den Ausgleich. 

Sturms neuer Goalie Arthur Okonkwo päsentierte sich stark, beim Weitschuss von Amar Dedic (76.) agierte zum Glück für die Salzburger aber unglücklich.

Für Salzburgs Erfolgs-Coach Matthias Jaissle war es die erste richtig große Niederlage in seiner bislang makellosen Trainerkarriere. "Riesengroß" bezeichnet der Deutsche seine Enttäuschung nach dem Match. Jetzt ist die spannenden Frage wie die Mannschaft diesen mentalen Dämpfer wegsteckt, vor allem im Hinblick auf die kommenden Aufgaben in Europa League und Bundesliga. Was allerdings Hoffnung geben solle: Sturm hat zwar gesiegt – Salzburg wurde von Sturm aber nicht beherrscht. 

Die Frage die bleibt, ist ob es eine gute Entscheidung war, wichtige Spieler in der Winterpause ziehen zu lassen. Die nächste Spiele werden die Antwort liefern.

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