UEFA Champions League: Bullen stößen sich an Bayern Hörner ab

04.11.2020

Champions League Geisterspiel (c) Maier
traurige Kulisse ...

Dritter Spieltag in der UEFA Champions League mit dem Schlagerspiel Salzburg gegen den FC Bayern – das aktuell weltbeste Team - wie es Bullen-Trainer Jesse Marsch vor dem Spiel bezeichnet hatte.

Die Champions League gilt stets als absoluter Straßenfeger. Dass beim Anpfiff um 21:00 Uhr niemand auf den Straßen war, lag dieses Mal aber ausschließlich am corona-bedingten Ausgehverbot ab 20:00 Uhr. Denn in Stadion durften corona-bedingt auch keine Fans. Und im Staatsfunk ORF blieb der Bildschirm beim Jahrhundertspiel Salzburg gegen Bayern in puncto Champions League ebenfalls schwarz. Zu sehen war die Partie nur im pay-TV. Als einst die Austria Salzburg im legendären UEFA-Cup Finale in Mailand spielte, waren die Straßen ähnlich leer – damals saßen aber die Salzburg vorm TV-Gerät und konnten die Partie wenigsten im ORF sehen.

Auch das obligate Champions League Zerimoniell mit dem Schwingen des großen Champions League Tuches am Spielfeld fehlte dieses Mal. Darfür gabs eine Schweigeminute aus Anlass des Terroranschlages in Wien.

Aus der erhofften Sensation gegen den amtierenden CL-Sieger Bayern München wurde es am Ende auch nichts. Auch Pünktchen für die Tabelle gab es keines zu holen. Und dass, obwohl die Bullen sensationell in Führung gegangen waren und die Bayern erst mal munter werden mussten. Salzburg ging am Ende mit  2:6 gegen die Bayern unter. Wobei das Ergebnis täuscht. Lange Zeit konnten die Bullen auf Augenhöhe mit dem Champions League Titelverteidiger mithalten.

Die Bayern haben damit ihren Erfolgslauf im aktuellen Bewerb verlängert. Mit ihrem 14. CL-Sieg in Serie und 9 Punkten in der Tabelle stehen sie unverändert an der Spitze der Gruppe A weiter. Zweiter ist Atletico Madrid (4 Punkte) vor Lokomotive Moskau (2 Punkte). Salzburg ist mit nur einem Punkt, toller Leistungen aber viel Pech Tabellenletzter.

Für Salzburg war es ein bilderbuchartiger Start. Schon vier Minuten nach dem Anpfiff netzt der deutsche U-21 Nationalspieler in den Reihen der Bullen - Mergim Berisha – zur Führung der Salzburger ein und überrascht dabei aus halblinker Position vor Bayern Goalie Manuel Neuer.

Die Bayern schaffen dann aber den Ausgleich nachdem Enock Mwepu von den Bayern Thomas Müller im Strafraum legt und Lewandowski für die Gäste einen Elfer verwandelt. (21.).

Danach spielt den Bayern eine Pleite der Salzburger in die Hände, die so nicht passieren dürfte: Rasmus Kristensen scheitert beim Versuch Lewandowski abzublocken und schieb den Ball ins eigene Netz ab (44.). Pech für Salzburg, denn dem Tor war eine Abseitsstellung von Lewandowski vorausgegangen. 

Nach dem Seitenwechsel haben die Salzburger neuerlich eine Riesentorchance durch Koita, der scheitert aber mit seinem Flachschuss an Bayern-Goalie Neuer (46.).

In der zweiten Hälfte drehen die Bayern so richtig auf und zeigen ihre wahre Klasse:

Der eingewechselte Masaya Okugawa bringt die Bullen mit dem Ausgleichstreffer 2:2 zwar nochmals zurück, doch Jerome Boateng köpfelt einen der wenigen Bayern-Ecken wuchtig ins rechte Eck von der Salzburger (79.). Danach war Salzburgs Offensive regelrecht zebröselt - 

Leroy Sane (83.), dann abermals Lewandowski per Kopf (88.) und  Lucas Hernandez in der Nachspielzeit (92.) sorgten dann für den standesgemäßen Sieg des großen Meisters aus Bayern.

Fazit der Partie: Das 2:6 spiegelt das wahre Leistungsverhältnis des Spieltages gegen die Bayern nicht richtig wieder. Salzburg war über drei Viertel der Distanz richtig gut, gemessen am Gegner eigentlich Weltklasse. Und dann kam auch noch der Umstand hinzu, dass die Leistung des Schiedsrichter nicht für die Salzburger lief. Das mussten die Bullen auch im Vorjahr schon schmerzhaft zur Kenntnis nehmen. 

 

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