Corinne Suter triumphiert in Wetter-Lotterie von Zauchensee

11.01.2020

ÖSV-Läuferinnen enttäuscht, Deutsche ratlos

Traumwetter im Training - leichter Schneefall, wechselnder Wind und schlechte Sicht im Rennen! Diese „Wetter-Lotterie“ meisterte die Schweizerin Corinne Suter am besten und gewann am Samstag – auf verkürzter Strecke – beim „Audi FIS Ski World Cup“ in Zauchensee ihre erste Weltcupabfahrt. Die ÖSV-Läuferinnen konnten ihren Heimvorteil nicht nutzen, Stephanie Venier war als Neunte die Beste mit 1:51 Minuten Rückstand auf die Überraschungs-Siegerin. 

Der Länderkampf zwischen Österreich, Deutschland und der Schweiz, der sich in den Trainingsläufen abgezeichnet hatte, ging klar an die Schweizerinnen. Siegerin Suter und Michelle Gisin als Dritte nutzten die Gunst der Stunde, während Nicole Schmidhofer und ihre Kolleginnen im Zielraum rätselten. Haben sie sich mit den Startnummern verpokert? Waren niedrige Nummern ein Nachteil? Schmidhofer versuchte eine Erklärung zu finden und meinte: „Es ist von oben bis unten nichts weiter gegangen, ich habe keinen Grip bekommen.“

Den deutschen Läuferinnen schien es ähnlich ergangen zu sein, wie Viktoria Rebensburg (Rang 23!) andeutete: „Keine Ahnung, ich weiß im Moment nicht, was ich dazu sagen soll.“ 

„Keinen Meter verschenken“ hieß das Erfolgsrezept

Das richtige Rezept, um die (wie 2017) verkürzte Abfahrt zu gewinnen, hat Corinne Suter gefunden. „Ich wusste, dass die Strecke langsamer geworden ist, man direkter fahren muss und keinen Meter verschenken darf. Das habe ich versucht.“ Mit Erfolg, denn die 25-Jährige feierte mit 1:18,79 Minuten nicht nur ihren ersten Weltcuperfolg, sondern zugleich den ersten Schweizer Abfahrtssieg seit Jänner 2017 (Lara Gut-Behrami). Zweite wurde die Italienerin Nicol Delago (1:19,08) vor Michelle Gisin (1:19,77). 

Fünf ÖSV-Läuferinnen, darunter die eine oder andere Sieganwärterin, landeten geschlossen auf den Rängen 11 bis 15: Ramona Siebenhofer, Schnellste im zweiten Abfahrtstraining; Christine Scheyer, Überraschungs-Siegerin 2017; Elisabeth Reisinger; Nicole Schmidhofer; Nina Ortlieb. Tamara Tippler beendete das Rennen auf Rang 19, die kränkelnde Mirjam Puchner auf Rang 29. „Ja, das ist heute eine Watsch`n für uns“, meinte die Salzburgerin!

Und Geheimfavoritin Ester Ledecka? Die Tschechin konnte sich mit den veränderten Bedingungen auch nicht so richtig anfreunden und musste sich mit Rang acht begnügen (1:41 Min. hinter Siegerin Suter) und überlegt am Sonntag, ob sie zum Snowboard-Weltcup nach Bad Gastein übersiedelt.

„Corinne Suter ist genial gefahren, sie ist eine würdige Siegerin“, meinte OK-Präsident Michael Walchhofer, der auch stolz war auf sein Team. „Wir haben trotz der witterungsbedingten Verkürzung ein spannendes und vor allem sicheres Rennen erlebt.“

 

Foto: Siegerinnen-Trio (v. l.) Nicol Delago, Corinne Suter, Michelle Gisin (c) OK Zauchensee/Andreas Weißenbacher/Manfred Laux

 

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