FIS Alpine Ski Weltmeisterschaften Saalbach 2025: Polizei mit High-Tech

05.06.2024

Günther Marek und Elena-Katharina Liedl (c) Maier
Günther Marek und Elena-Katharina Liedl

Die Vorbereitungen für die Alpine Ski-WM 2025 laufen auf Hochtouren – nicht nur bei den Athleten, sondern auch bei der Polizei. Von Verkehrsregelungen, Kleinkriminellen, Drogendealern, Dopingsündern, Kartenfälschern, Cyberattacken bis hin zur latenten Terrorgefahr – die Herausforderungen für die Polizei sind groß und vielfältig. Mit anderen Worten, auf die Sicherheitshüter warten bei der WM mindestens genauso viele „Spezialdisziplinen“ wie bei den Athleten auf der Piste.

Polizeieinsätze – das gab es auch schon bei der SKI-WM 1991. So berichtet etwa eine regionale Tageszeitung über den ersten „Kriminalfall“ wie folgt: Drei Burschen wurden dabei „betreten“, als sie auf dem Dorfplatz von Saalbach einen ausgestellten Audi zerkratzten. (Anm.: Audi hat schon damals den Fuhrpark inkl. Shuttle Service für die Offiziellen gestellt). Ein Wachdienstmitarbeiter, der sie zur Rede gestellt hatte, wurde dabei verletzt. Die Übeltäter wurden jedoch rasch geschnappt und „von der Gendarmerie“ abgeführt. Es sei eine „besoffene Geschichte“ gewesen. 

Neu bei der WM 2025 ist, dass für die Polizei auch die Themen Cyberattacken und Fake News Verbreitung via Social Media im Focus stehen werden.

High-Tech wird von der Polizei auch in der Luft eingesetzt. Neben bewährten Polizeihubschraubern werden auch Drohnen und Aerostat einsatzbereit sein. Aerostat, das ist ein Heliumballon, der zur Überwachung des Geländes zum Einsatz kommen wird. Und hier schließt sich der Kreis zum Spitzensport: Andreas Kofler - ehemaliger österreichischer Skispringer der Nationalmannschaft des ÖSV, mehrfacher Weltmeister und Olympiasieger – verrichtet seit 2019 bei der Flugpolizei in Tirol seinen Dienst als Polizist. Als Flight-Operator ist er für Fahndungs- und Sucheinsätze zuständig und unterstützt mit der Bedienung der Wärmebildkameras. Er hilft auf der Flugeinsatzstelle bei administrativen Tätigkeiten aus. Doch es zieht ihn auch weiterhin in gewagte Höhen: Als Aerostatpilot-Operator ist er für den Einsatz von Heliumballonen, die bei Großveranstaltungen zur Überwachung des Geländes zum Einsatz kommen, verantwortlich. Und er hat an der technischen Entwicklung dieses Gerätes maßgeblich mitgewirkt, wie Elena-Katharina Liedl, Abteilungsleiterin für Polizeisport beim Bundesministerium für Inneres, verrät.

„Jeder Tag ist unterschiedlich und bietet neue Herausforderungen, das schätze ich an meinem Arbeitsplatz besonders“, sagt Kofler. Der Skispringer ist nicht der einzige ruhmreiche Name, wenn es um den Polizeispitzensport geht. Neben ihm stehen auch die ehemaligen Ski-Rennläufer Reinfried Herbst (Riesen-/Slalom), der als Spitzensportkoordinator und als Ansprechstelle für Spitzensportlerinnen und Spitzensportler fungiert, sowie Fritz Strobl (Abfahrt, Super-G), im Dienst der Polizei.

Bei der Weltmeisterschaft werden 300 Polizeikräfte im Einsatz stehen, um die Sicherheit der rund 600 Athleten sowie der rund 160.000 Fans und 1.400 Mitarbeitern zu gewährleisten. Je nach Bedarf werden Einsatzeinheiten aus anderen Bundesländern beigezogen.

Task Force "Wintersport-Weltmeisterschaften 2024 - 2027" wird unter der Leitung von Günther Marek, Gruppenleiter für Öffentlichkeitsarbeit, Veranstaltungsmanagement und Sportangelegenheiten im Bundesministerium für Inneres regelmäßig Workshops zur Erarbeitung sicherheitsrelevanter Maßnahmen in Arbeitsgruppen durchführen. Durch den Austausch von Informationen und Erfahrungen zwischen den involvierten Organisationen können vergangene Events optimal evaluiert und Verbesserungsmöglichkeiten für künftige internationale Großveranstaltungen umgesetzt werden. 

Um die Sicherheit aller Teilnehmer bei den Wintersport-Großveranstaltungen ganzheitlich zu denken, muss besonders bei den Delegationen und Fans aus dem Ausland bereits bei der Anreise mit eigenen Sicherheitskonzepten angesetzt werden. Aus diesem Grund ist auch die Zusammenarbeit mit nationalen sowie internationalen Institutionen des öffentlichen Reiseverkehrs ein besonderer Fokus der Task Force. Das Sicherheitskonzept des Verkehrsdienstes sorgt beispielsweise für eine problemlose An- und Abreise der Fans. Darüber hinaus stehen weitere Kräfte im Einsatz, etwa im Einsatzstab, im Kriminaldienst oder im Entschärfungsdienst. 

Zu einem erfolgreichen Großevent gehören auch durchdachte Sicherheitskonzepte, die es Medienvertretern ermöglichen, über diese ungestört zu berichten. "Die eingerichtete Task Force ist für uns die optimale Plattform, um gemeinsam mit den Sicherheitsbehörden ein maßgeschneidertes Konzept zu entwerfen, das uns eine optimale Berichterstattung ermöglicht. Und nicht nur das: Durch die Task Force lernen Medien auch die Arbeitsweise und vielfältigen Facetten der Sicherheitsfragen kennen. Im In- und im Ausland", sagte Michael Schuen, Präsident von Sports Media Austria

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