Weenings Doppelschlag: Etappensieger und erneut Glocknerkönig

11.07.2018

Glocknerkönig 2018 (c) EXPA
Glocknerkönig 2018

Der Großglockner könnte das Alpe d’Huez der Holländer werden. Denn Roompot-Profi Pieter Weening krönte sich heute nach dem Vorjahr mit einer beherzten Fahrt am Schlussanstieg erneut zum Glocknerkönig. Stark fuhr auch Riccardo Zoidl, der Sechster wurde. Im Gesamtklassement blieb ganz vorne alles beim Alten.

Gleich nach dem Start der 5. Etappe in Matrei in Osttirol fomierte sich auf dem Felbertauern eine erste Spitzengruppe, die aus 13 Fahrern bestand. Mit dabei auf der mit 92,2 Kilometern kürzesten Etappe der Jubiläumstour war auch der „Wiesbauer“-Bergpreisführende Aaron Gate vom Team Aqua Blue Sport sowie die Österreicher Marcel Neuhauser (Tirol Cycling Team) und Matthias Krizek (Felbermayr Simplon Wels). Die Spitze arbeitete durch den Pinzgau sehr gut zusammen und baute bei widrigen Witterungsbedingungen bis Zell am See den Vorsprung auf vier Minuten aus. Danach ging es über Bruck an der Glocknerstraße Richtung Mautstelle Ferleiten.

Bereits zum 64. Mal stand heute der Großglockner im Streckenplan der Österreich Rundfahrt. Auf den letzten 13 Kilometern von Ferleiten bis zum Fuscher Törl begann dann auch im Hauptfeld, das bis dahin einen ruhigeren Tag hatte, das Rennen so richtig. Noch vor der Mautstation setzte Pieter Weening, der Glocknerkönig des Vorjahres, alles auf eine Karte und setzte sich vom Feld ab. Während der bulgarische Meister Nikolay Mihaylov und Antonio Nibali gemeinsam dem Fuscher Törl entgegen fuhren, spannten sich im immer kleiner werdenden Hauptfeld die Bahrain-Merida-Profis Kanstantsin Siutsou und Mark Padun für Hermann Pernsteiner ein.

Krimi am Großglockner
Auf den letzten sieben Kilometern überschlugen sich die Ereignisse. Tour de France-Etappensieger Pieter Weening flog förmlich an das Spitzenduo um Mihaylov und Nibali heran. Sechs Kilometer vor dem Ziel konnte Mihaylov das Tempo von Weening und Nibali nicht mehr halten. Unterdessen forcierte Ex-Toursieger Riccardo Zoidl im Feld das Temp und setzte sich bei der 7-KM-Marke ab.

Weening erneut Glocknerkönig
Pieter Weening feierte am Fuscher Törl den Etappensieg 47 Sekunden vor Alexander Foliforov (Gazprom-Rusvelo) und 1:11 Minuten Vor Simone Sterbini (Bardiani-CSF) und krönte sich damit nach dem Vorjahr erneut zum Glocknerkönig. Aus der Hand von Dr. Johannes Hörl, Vorstand der Großglockner Hochalpenstraßen AG, erhielt er die Siegertrophäe. „Der Berg liegt mir. Es war heute richtig kalt, vor allem bei der Abfahrt vom Felbertauern. Im Laufe der Etappe lief es bei mir immer besser und ich probierte es gleich am Beginn des Großglockners. Ich bin absolut happy, dass ich diesen Etappensieg holen konnte“, freute sich der 37-jährige Holländer. Bester Österreicher wurde Riccardo Zoidl von Felbermayr Simplon Wels als Sechster: „Es geht bergauf, die Form wird von Tag zu Tag besser. Jetzt kommen noch zwei schwere Etappen, da kann noch viel passieren. Mein Ziel ist das Podium.“

Keine Veränderungen im Gesamtklassement
Die Abstände der Top-Drei in der Gesamtwertung blieben nach der Glockneretappe unverändert: Ben Hermans führt 18 Sekunden vor Hermann Pernsteiner und 48 Sekunden vor Dario Cataldo. Riccardo Zoidl schob sich auf den siebenten Platz vor (plus 1:14 Min.). „Es war richtig kalt und schwer heute. Ich bin froh, dass der Tag vorbei ist“, sagte Hermans. Und Hermann Pernsteiner, der mit Hermans ins Ziel kam: „Ich habe am Schlussanstieg einige taktische Fehler gemacht, zu lange fuhr ich an der Spitze der Gruppe um Hermans. Auf uns warten morgen in Wenigzell und am Freitag am Sonntagberg noch harte Etappen.“

Morgen Showdown in der Steiermark
Die 6. Etappe der 70. Österreich Rundfahrt startet morgen um 11:00 Uhr in Knittelfeld, der Heimat des dreifachen Rundfahrtssiegers Rudolf Mitteregger. Über die „Mautner Markhof“-Sprintwertung Allerheiligen und die 1. „Wiesbauer“-Bergwertung Schanzsattel führt die Strecke weiter über Ratten, die weiteren Bergwertungen Bühlerhofer Höhe und Riegersberg über Vorau ins Etappenziel Wenigzell im Joglland. Nach der ersten Zieldurchfahrt müssen die Profis noch eine eine 35 Kilometer lange Schlussrunde, ehe der Etappensieger ab 15:20 Uhr in Wenigzell gefeiert wird. Mit einer Streckenlänge von 176,9 Kilometern und 3.621 Höhenmetern wartet eine der anspruchsvollsten Etappen auf die Fahrer!

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