Salzburger Festspiele 2011: Schon wieder Zoff

01.04.2011

Programmpraesentation 2011(c) Wolfgang Lienbacher
Präsidentin contra Landeshauptfrau

Erst wurde er eingeladen, dann wieder ausgeladen. Der potentielle Eröffnungsredner für die Salzburger Festspiele 2011 - Jean Ziegler. Eine Vorgangsweise die nicht gerade nach Professionalität schreit, aber dem Mann sicherlich Publicity verschafft. Jetzt gehen die Festspiele in die Offensive: Nicht die Festspiele, und schon gar nicht deren Festspielpräsidentin hätten eingeladen oder ausgeladen.  Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler nimmt zur Debatte über die Auswahl des Festspielredners 2011 wie folgt Stellung: 

„Die Gestaltung des Eröffnungsfestaktes inklusive Wahl des Festspielredners liegt beim Landeshauptmann, in diesem Fall bei der Landeshauptfrau. Ich verhehle nicht, dass wir von den Festspielen diese Wahl seit jeher gerne eigenständig getroffen hätten.  

Wie man weiß, habe ich eine sehr gute Gesprächsbasis mit der Landeshauptfrau und konnte daher auch für 2011 eine Reihe von möglichen Kandidatinnen und Kandidaten mit ihr diskutieren. Unter den von mir Vorgeschlagenen waren ausschließlich mögliche Rednerinnen und Redner aus dem Bereich von Philosophie, Literatur und Architektur. Die Landeshauptfrau entschied sich offensichtlich für Jean Ziegler. Bei aller Wertschätzung für sein großes gesellschaftspolitisches Engagement, kann man über seine Äußerungen zu Muammar al-Gaddafi gerade im Licht der jetzigen Entwicklungen durchaus geteilter Meinung sein.

Daher noch einmal ganz klar gesagt: Nicht die Festspiele, und schon gar nicht ich als Festspielpräsidentin haben eingeladen oder ausgeladen.

Mit aller Vehemenz möchte ich mich aber gegen den im ORF von Jean Ziegler geäußerten Verdacht zur Wehr setzen, man hätte ihn als Kniefall gegenüber den Sponsoren ausgeladen. Kein Sponsor wusste von einer möglichen Einladung Zieglers. Mit keinem haben die Landeshauptfrau oder ich darüber gesprochen“.

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