Jedermann 2024: Gelungene Symbiose aus Populär- und Hochkultur

21.07.2024

Jedermann 2024 (c) maic
Philipp Hochmair der neue Jedermann 2024

Mit großer Spannung wurde sie erwartet: Die Neuinszenierung des Jedermann 2024 bei den Salzburger Festspielen mit Philipp Hochmair (Jedermann), Deleila Piasko (Buhlschaft), Christoph Luser (Guter Gesell/Teufel), Dominik DosReis (Tod) und vielen weiteren Größen der Theaterwelt. Die Vorstellungen sind seit Monaten ausverkauft.

Nach der Premiere steht jetzt fest: Salzburgs Jedermann in der Editon 2024 verdient das Prädikat “grandios“: Eine berührende Inszenierung mit einem grandiosen Ensemble – allen voran ein genialer Jedermann, ein fantastischer Tod und grandiose Werke. Endlich wieder ein Jedermann auf den Salzburg stolz sein kann, der der Aushängeschildfunktion in allen Bereichen gerecht wird. Im Gegensatz des Vorjahresjedermanns mit Klimaklebern und Endzeitstimmung reisst diese Inszenierung die Besucher wieder von den Sesseln. 

Im Mittelpunkt Philipp Hochmair als Jedermann, der vom Reservisten nun zum gefeierten Helden emporgeschossen ist. 2018 war bereits als Kurzzeit-Jedermann zu sehen, als er für den erkrankten Tobias Moretti als Aushilfs-Jedermann eingesprungen war. Damals schon eine Meisterleistung, in so kurzer Zeit die große Rolle zu übernehmen. Nicht umsonst wird Hochmair gelegentlich als der Rockstar unter den Schauspielern genannt. Philipp Hochmair ist für die Salzburger Festspiele ein absoluter Glücksfall. Auch abseits der Bühne macht er gute Figur und ist für das Publikum präsent – teilweise mischt er sich schon vor den Aufführungen und die Besucher und danach sowieso. Er gibt sichtbar mit großer Freude Autogramme auf CDs, Eintrittskarten, Programmhefte oder Körperteile der Fans.

In der Neuinszenzierung des Kanadiers Robert Carsen ist Jedermann als moderner Geschäftsmann zu sehen, der Dank Hochmair aber fast schon Pop-Star-ähnliche Eindrücke erweckt. Gemeinsam mit der Tischgesellschaft muten manche Szene fast schon wie ein Musical an, ohne dass aber der Charakter des historischen Schauspiels verloren geht.

Trotz moderner Inszinierung bleibt die Message die Hugo von Hofmannsthals vermitteln wollte gut erkennbar: Jedermann, ein Lebemann und Prasser, wird unerwartet aus dem Leben gerissen. Während ausgelassener Partystimmung tritt der Tod – diesesmal als Kellner verkleidet - an seinen Tisch, um ihn zu holen. Der wohlhabende Mann muss erkennen, dass er sich trotz allem Reichtum das Leben nicht kaufen kann und dem Tod nicht entkommt. Auf mystisch inszinierte Figuren wird verzichtet – etwa kein überzogen dargestellter Mamon oder Teufel wie in den vergangenen Jahren.

 

BESETZUNG

Philipp Hochmair | Jedermann

Dominik Dos-Reis | Tod

Deleila Piasko | Buhlschaft

Andrea Jonasson | Jedermanns Mutter

Christoph Luser | Jedermanns guter Gesell / Teufel

Luka Vlatković | Der Hausvogt

Susanne Wende | Der Koch

Dörte Lyssewski | Ein armer Nachbar / Werke

Arthur Klemt | Ein Schuldknecht

Nicole Beutler | Des Schuldknechts Weib

Lukas Vogelsang | Dicker Vetter

Daniel Lommatzsch | Dünner Vetter

Kristof Van Boven | Mammon

Regine Zimmermann | Glaube

Johannes Schöneberger, Juliette Larat, Johanna Egger, Jacob Hagemeyer, Leo Kebernik, Paul Winkler | Tischgesellschaft

und andere

 

ENSEMBLES

Ensemble 013

Joanna Lewis | Violine

Barbara Erdner | Violine, Bratsche

Ana Percevic | Violoncello

Gernot Haslauer | Kontrabass

Christian Kronreif | Saxofon, Klarinette

Lorenz Widauer | Trompete

Paul Schuberth | Akkordeon

Chris Neuschmid | Gitarre

Hannes Löschel | Keyboard

Robert Kainar | Perkussion

Ferdinand Löschel | Komposition, Pre-Producing & Beats

  

LEADING TEAM

Robert Carsen | Regie

Robert Carsen | Luis F. Carvalho Bühne

Luis F. Carvalho | Kostüme

Robert Carsen, Giuseppe di Iorio | Licht

Rebecca Howell | Choreografie

David Tushingham | Dramaturgie

 

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