Kraftwerksgruppe Kaprun: Entleerung der Speicherseen

02.02.2024

Speicherseen (c) VERBUND
Speicherseen

In der kommenden Woche entleert VERBUND die beiden Hochgebirgsspeicher Mooserboden und Wasserfallboden der Kraftwerksgruppe Kaprun, um gemäß einer behördlichen Auflage alle unter Wasser liegenden Anlagenteile zu inspizieren und eventuell notwendige Instandhaltungsarbeiten durchzuführen.

Die Hochgebirgsstauseen Wasserfallboden und Mooserboden verfügen über ein gemeinsames Speichervolumen von 166 Millionen m³ Wasser und sind zwischen 90 und 100 Meter tief. Sie speisen sich aus den Niederschlägen und versorgen die VERBUND-Kraftwerksgruppe Kaprun. 

Um den sicheren Betrieb zu gewährleisten, müssen die Speicherseen laut einer Vorgabe der Wasserrechtsbehörde in Abständen von rund zehn Jahren zur Kontrolle entleert werden. Dies findet in den Wintermonaten bei einem geringen natürlichen Zufluss statt. Im leeren Zustand können unter Wasser liegende Anlagenteile inspiziert und gegebenenfalls notwendige Instandhaltungsarbeiten durchgeführt werden. In Abstimmung mit der Talsperrenkommission wurde für die aktuelle Entleerung der Zeitpunkt so gewählt, dass auch gleich die Triebwasserwege für das neue Pumpspeicherkraftwerk Limberg III an die Speicherseen angeschlossen werden können. Ein weiterer wichtiger Meilenstein für Österreichs größtes Kraftwerksprojekt, das 2025 in Betrieb gehen wird.

Entleerung wird ökologisch überwacht

Mit dem behördlich genehmigten Abstau wurde bereits im Dezember begonnen. Seither sinken die Pegelstände täglich um rund 1,5 Meter. Nach dem Erreichen des Absenkziels wird die verbleibende Wassermenge, die nicht in den Turbinen verarbeitet werden kann, geordnet und überwacht durch die Grundablässe abgeleitet. Mit der Entleerung werden auch rund 80.000 m³ Sediment mittransportiert. In der Folge wird es dadurch zu einer optischen Trübung des Wassers in der Kapruner Ache und der Salzach kommen. „Es wird bei dieser Bescheid-konformen Entleerung nur jenes Sediment weitertransportiert, das durch die natürliche Schleppkraft des Wassers mobilisiert wird. In einer lückenlosen Überwachung messen Sonden in der Kapruner Ache und in der Salzach durchgehend die Schwebstoffkonzentration. Unsere Erfahrung hilft uns dabei, dass die strengen behördlichen Vorgaben eingehalten werden und das ökologische Gefüge geschont wird“, erklärt Werksgruppenleiterin Tanja Janisch-Breuer den Vorgang. Dazu wird im Vorfeld der Klammsee vorab um zwei Meter abgesenkt, um hier als natürlicher Puffer zu fungieren und einen Teil des Sediments aufzunehmen.

Fischbestand gesichert

Der Fischbestand im Klammsee und der Kapruner Ache wurde in Zusammenarbeit mit den Fischereiberechtigten abgefischt und gesichert. Begleitet wird dieses Projekt von einer ökologischen Bauaufsicht.

Nach dem Abschluss der Instandhaltungs- und Projektarbeiten wird Mitte Mai mit dem Wiederaufstau begonnen werden. Abhängig von Regen und Schneeschmelze wird es zwei bis drei Wochen dauern, bis mit der Stromerzeugung wieder begonnen werden kann. Bis zum Spätsommer werden die beiden Hochgebirgsspeicher wieder entsprechend der Jahreszeit gefüllt sein.

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