PKW Neuzulassungen in Salzburg rückläufig

19.01.2023

Verkehr (c) pixabay.jpeg
Unverändert viel Verkehr

Salzburgs Autohandel leidet weiterhin unter rückläufigen Verkaufszahlen. War es letztes Jahr vorwiegend die Corona-Pandemie, unter deren Auswirkungen der Autohandel litt, so waren 2022 die anhaltenden Produktionsengpässe und die höchste Inflation seit über 40 Jahren die Hauptursachen für die Umsatzeinbußen im Autohandel. Anhaltende Unterbrechungen der Lieferketten, Ausfälle in der Produktion und in Zulieferbetrieben und dadurch verursachte Lieferschwierigkeiten standen an der Tagesordnung bei nahezu allen Automarken.

„Fehlende Komponenten sorgten bei vielen deutschen Autobauern für einen Stillstand der Produktion. Einen weiteren Dämpfer erhielt das Automobilgeschäft zusätzlich durch die allgemeine Teuerung, die immens hohe Inflation und die damit verbundene Kaufzurückhaltung sowohl bei Privatpersonen als auch bei Unternehmen. Viele Kundinnen und Kunden sind vorsichtig geworden mit größeren Anschaffungen, da sie nicht wissen, wie sich das neue Jahr entwickeln wird“, so Josef Nußbaumer, Obmann des Salzburger Landesgremiums Fahrzeughandel.

Elektroautos legten erstmals nicht zu

2022 hat sich die Zahl der Benziner im Bundesland Salzburg von 5.948 Fahrzeugen auf 5.462 reduziert (-8,2%). Auch bei den Dieselautos wurde mit 4.452 Neuzulassungen ein Rückgang von 10,7% eingefahren (2021: 5.041 Fahrzeuge).

Die Neuzulassungszahl bei Elektroautos blieb mit 3.238 Stück auf dem Niveau des Vorjahres (2021: 3.242). Davon wurde der Großteil, nämlich 2.835 Stück von Unternehmen und lediglich 403 von Privatpersonen angemeldet. „Trotz der attraktiven Förderungen durch Bund und Land, die im letzten Jahr noch bestanden, konnten die Verkaufszahlen nicht gesteigert werden. Geschuldet ist das Ganze den unterbrochenen Lieferketten und der damit verbundenen prekären Liefersituation. Manche Marken und Modelle konnten entweder gar nicht mehr oder erst nach extrem langen Wartezeiten von bis zu einem Jahr geliefert werden“, erläutert Nußbaumer.

Gebrauchtwagenmarkt angespannt

Durch die Lieferschwierigkeiten bei Neuwägen hat sich auch die Situation am Gebrauchtwagenmarkt zugespitzt. Insgesamt konnten nur mehr 44.637 gebrauchte Fahrzeuge verkauft werden (2021: 51.613). Lediglich bei Elektroautos legte der Markt um 50,6% zu. 2022 wurden stolze 1.235 gebrauchte Elektroautos verkauft (2021: 820) „Da in vielen Segmenten aufgrund der Lieferschwierigkeiten keine Neuwägen mehr zu bekommen waren, haben sich viele Kundinnen und Kunden auf die Suche nach einem Gebrauchtwagen gemacht. Selten wurden für Gebrauchtwagen so hohe Preise erzielt wie im Krisenjahr 2022. Solange sich aber an der Liefersituation nicht grundsätzlich etwas ändert, wird die Situation am Gebrauchtwagenmarkt nicht nur in Salzburg sondern auch österreichweit wohl noch länger angespannt bleiben“, so Josef Nußbaumer weiter.

Kfz-Branche bleibt zuversichtlich

Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, die Lieferschwierigkeiten und die hohe Inflation haben dem Fahrzeughandel 2022 zugesetzt. Die Einführung der CO2-Steuer macht die Situation nicht einfacher. Es gibt aber erste vorsichtige Signale, dass in den nächsten Monaten wieder mit einer stabilen Produktion bei den Herstellerwerken gerechnet werden kann. „Trotz der enormen Herausforderungen sehen wir dem neuen Jahr mit Zuversicht entgegen. Wir hoffen dabei unter anderem auch auf eine Ausweitung der Unterstützung für Unternehmen, vor allem was die Energiekosten betrifft, damit diese wichtige Branche mit annährend 7.000 Mitarbeitenden effektiv unterstützt wird“, so Josef Nußbaumer abschließend.

Kraftfahrzeugbranche starker Wirtschaftsmotor in Salzburg 

Mit einem jährlichen Umsatzvolumen von über neun Milliarden Euro zählt die Kfz-Branche zu den stärksten Wirtschaftszweigen im Bundesland Salzburg. 1.711 Kfz-Betriebe (965 Kfz-Handel, 746 Kfz-Werkstätten) beschäftigen knapp 6.800 Mitarbeitende und bilden rund 630 Lehrlinge aus.

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