Prognose: Über 600.000 Einwohner im SalzburgerLand

04.05.2023

Die Salzburger Landesstatistik hat auf Grundlage des Bevölkerungsstandes vom 1.1.2022 berechnet, wie sich diese in den nächsten Jahrzehnten am wahrscheinlichsten entwickeln könnte. Dafür wurden zum Beispiel die Geburtenbilanz oder auch Zu- und Abwanderung berücksichtigt.

Laut der aktuellen Bevölkerungsprognose der Landesstatistik soll die Salzburger Wohnbevölkerung in den nächsten zehn Jahren um etwa 24.900 (+4,4 Prozent) auf fast 587.500 Personen anwachsen. „Salzburg wird also noch in diesem Jahr Kärnten bevölkerungsmäßig überholen“, so Gernot Filipp, Leiter der Landesstatistik. Somit steigt unser Bundesland vom siebt- zum sechstgrößten Österreichs auf. Im Jahr 2040 wird nach heutiger Einschätzung die 600.000er-Marke geknackt – so die Prognose.

Vier Jahrzehnte ab 2022

2022 lebten in Salzburg 562.606 Menschen. Das ist auch die Grundlage und der Startpunkt für die Prognose der Landesstatistik, die sich die Entwicklung in den nächsten vier Jahrzehnten angeschaut hat. Dementsprechend wurden folgende Einwohnerzahlen errechnet: 

2032: 587.491 Menschen in Salzburg  

2042: 602.637 Menschen in Salzburg    

2052: 611.741 Menschen in Salzburg  

2062: 615.477 Menschen in Salzburg

Gernot Filipp sieht bei der Bevölkerungsentwicklung einen Trend in Richtung Zentralraum, also in den Flachgau und in die Stadt Salzburg. „Mit 1.1.2022 lebten in der Landeshauptstadt und im Flachgau insgesamt rund 311.000 Menschen. In zehn Jahren werden es rund 328.000 sein, in 20 Jahren fast 340.000“, so Filipp. Der Flachgau hatte in Bezug auf die Bevölkerung die Stadt Salzburg erstmals im letzten Jahr überholt.

Überblick Bezirke in 10 Jahren 

Auf Bezirksebene wird also vor allem der Flachgau weiterhin stark an Einwohnern zulegen. In den nächsten zehn Jahren wird er um 11.000 auf mehr als 166.000 Personen anwachsen, das ist ein Plus von rund sieben Prozent. Hier der Überblick für alle Bezirke:

 

Flachgau: +6,9 Prozent/ +10.700

Tennengau: +4,6 Prozent/ +2.800

Pongau: +4,5 Prozent/ +3.700

Salzburg (Stadt): +3,9 Prozent/ +6.000

Pinzgau: +2,4 Prozent/ +2.100

Lungau: -2,1 Prozent/ -400

 

Überblick Bezirke in 20 Jahren

Flachgau: +10,9 Prozent/+17.000

Tennengau: +7,6 Prozent/+4.700

Pongau: +7,5 Prozent/+6.100

Salzburg (Stadt): +6,5 Prozent/+10.000

Pinzgau: +3,4 Prozent/+3.000

Lungau: -3,7 Prozent/-700

 

Stadt, Wals und Hallein legen zu 

„In absoluten Zahlen wird auf Gemeindeebene in der Landeshauptstadt Salzburg mit ungefähr 6.000 Personen das größte Bevölkerungsplus in den nächsten zehn Jahren erwartet“, berichtet Landesstatistik Gernot Filipp. Hinter der Stadt Salzburg liegen demzufolge Hallein und Wals-Siezenheim mit jeweils einem Plus von rund 1.000 Personen im kommenden Jahrzehnt. Relativ betrachtet ergibt sich das größte Wachstum in den kommenden zehn Jahren in den Gemeinden Pfarrwerfen (+21,8 Prozent), Altenmarkt (+19,3 Prozent), Koppl (+15,9 Prozent), Hallwang (+14,5 Prozent) und Hof (+11,9 Prozent).

Kleine Gemeinden verlieren Einwohner

Die höchsten relativen Bevölkerungsrückgänge gibt es vor allem in den Kleingemeinden im Lungau und Pinzgau. Tweng verliert in den nächsten zehn Jahren zum Beispiel 19,8 Prozent (-51), Muhr 18,0 Prozent (-86) und Weißbach bei Lofer 14,4 Prozent (-58) ihrer Einwohnerinnen und Einwohner. In absoluten Zahlen wird Bad Gastein mit etwa 200 Personen (-5,5 Prozent) den höchsten Bevölkerungsrückgang in den kommenden zehn Jahren aufweisen. 

Gebremstes Wachstum ab 2030 

Erst in den Jahrzehnten nach 2030 wird sich das Bevölkerungswachstum voraussichtlich abschwächen: von 2033 bis 2042 beträgt es +2,6 Prozent, von 2043 bis 2052 nur mehr +1,5 Prozent und von 2053 bis 2062 +0,6 Prozent. Haupttreiber dieser Entwicklungen sind laut Landesstatistik vor allem die ab etwa 2042 negativ vorhergesagte Geburtenbilanz, das heißt weniger Geburten als Todesfälle. Diese wird durch die zu erwartende Zuwanderung vorerst noch ausgeglichen. 

Dass die Bevölkerung im Bundesland Salzburg wächst, ist also aus heutiger Sicht so gut wie fix, aber wir werden durchschnittlich auch älter. „Das Durchschnittsalter beträgt jetzt 43,1 Jahre. 2032 wird es 44,6 Jahre betragen und 2042 bereits 45,9 Jahre - das ist eine Zunahme von immerhin fast drei Jahren. Auch die Zahl der über 85-Jährigen wird stark ansteigen, von jetzt 13.500 auf 21.500 in zehn Jahren und 29.000 in 20 Jahren. Das ist eine mehr als eine Verdoppelung mit all den Auswirkungen, die diese demographische Entwicklung mit sich bringt“, erklärt Filipp.

22.800 weniger potenzielle Arbeitskräfte 

„Die Zahl der Personen im Haupterwerbsalter (20 bis 64 Jahre) wird auch aufgrund des Fortschreitens der Baby-Boomer-Generation ins Seniorenalter von derzeit rund 342.500 tendenziell deutlich sinken und in 40 Jahren bei etwa 319.700 liegen“, heißt es in der aktuellen Bevölkerungsprognose. Der Anteil dieser Gruppe wird von aktuell 60,9 Prozent schon im Jahr 2024 auf unter 60 Prozent und bereits im Jahr 2034 auf unter 55 Prozent sinken. Setzt sich diese Entwicklung tatsächlich fort, gibt es bis 2062 um etwa 22.800 weniger potenzielle Arbeitskräfte als heute. 

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