Lungau probt den Ernstfall
09.03.2018
Für den schlimmsten Fall gut vorbereitet. So lautet die Bilanz für die am Donnerstag abgeschlossene Mega-Katastrophenübung im Lungau. 50 Beteiligte von Bezirkshauptmannschaft, Einsatzorganisationen und Land Salzburg haben perfekt zusammen gearbeitet, stießen trotz komplizierter Szenarien nie wirklich an ihre Grenzen. "Gemeinsam sind wir im Ereignisfall gut gerüstet. Wir können den Lungauern schnell und effizient helfen", so Bezirkshauptfrau Michaela Rohrmoser.
Es war eine fatale Konstellation an Naturkatastrophen, die im 150 Seiten starken Drehbuch für die Großübung festgehalten war: Eisregen, Hochwasser, Lawinen und ein Föhnsturm hielten die rund 50 Übungsteilnehmerinnen und -teilnehmer von Bezirkshauptmannschaft, Feuerwehr, Polizei, Rotem Kreuz, Bergrettung, Österreichischem Bundesheer und Land Salzburg in Atem, und das drei Tage lang. Insgesamt mussten 22 fiktive Einsatzstellen im ganzen Lungau "abgearbeitet" werden. Bei der so genannten Stabsrahmenübung warteten auf die Teilnehmer viele überraschende Herausforderungen wie Brände und Evakuierungen. "Ich bedanke mich bei den Beteiligten, sie waren sehr engagiert", betont Rohrmoser, die selbst die Einsatzleitung übernahm.
Einsatzorganisationen, Behörden und Sachverständige gut koordiniert
"Positiver Nebeneffekt ist, dass dadurch auch eine Vernetzung zwischen den einzelnen Einsatzorganisationen, Behörden und Sachverständigendiensten stattgefunden hat und neue Erfahrungen gesammelt werden konnten", so Übungsleiter Markus Kurcz vom Katastrophenschutz des Landes. Die Erkenntnisse sollen in Zukunft bei bundesweiten Ausbildungen einfließen. Peter Schreilechner von der Feuerwehr St. Michael, er war als Verbindungsoffizier dabei, ergänzt: "Es war gerade für die Feuerwehr ein sehr reales Szenario. Wir sind täglich mit Ereignissen wie Hochwasserschutz, Bränden, Bergungen konfrontiert. Die Übung hat gezeigt, dass wir dennoch nie an die Grenzen der Bewältigung gestoßen und sehr gut ausgerüstet sind, sowie ausreichend Personal zur Verfügung steht."
Selbst unter Druck besonnen und professionell
"Beeindruckend wie sachlich und nüchtern 'Katastrophen' bestmöglich abgearbeitet werden, ohne dass man in Panik verfällt. Und es hat sich gezeigt, dass es eigentlich für jeden entstandenen Schaden einen Lösungsansatz gibt. Wichtig war auch der persönliche Kontakt zu jenen Menschen im Stab, die dann eine Krise im Ernstfall real bewältigen müssen", so Bernhard Niedermoser von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), der das Wetterszenario für die Übung ausgearbeitet hatte.