Österreichs erster Amphibien-Bus rollt in Salzburg an

31.08.2016

Salzburg ist in Kürze um eine Touristenattraktion reicher! Unternehmer Erich Berer wird ab Mitte September 2016 ein Straßen-Wasserfahrzeug zum Einsatz bringen. Es bietet Platz für 26 Passagiere und hat rund 700.000 Euro gekostet. Amphibien-Busse vermitteln in Europa bereits in London, Dublin, Amsterdam, Rotterdam und seit kurzem auch in Hamburg abenteuerliches Sightseeing-Feeling. Wichtig sind dem Betreiber zwei Aspekte: Absolute Sicherheit für die Passagiere und perfekter Umweltschutz. „Alles ist so gebaut, dass kein Öl oder Treibstoff ins Wasser gelangen kann“ so der Betreiber Erich Berer. 

Einzigartiges Straßen-Wasserfahrzeug für Salzburg entwickelt

Für Salzburg wurde von Erich Berer von Salzburg Highlights gemeinsam mit Experten ein spezielles Gefährt entwickelt, das sich vor allem durch extrem wenig Gewicht auszeichnet und damit weltweit einzigartig ist. „Die herkömmlichen Amphibien-Busse waren mir viel zu schwer, zu groß und auch mit zu viel Tiefgang. Ich wollte etwas Besonderes, ein kleines, feines Fahrzeug, das zur Weltkulturerbe-Stadt passt“, informiert Erich Berer, der mit seiner Unternehmensgruppe zahlreiche Betriebe in Salzburg, darunter auch auf der Festung Hohensalzburg sowie die Salzach-Schifffahrt betreibt. Während herkömmliche Amphibien-Busse mehr als 13 Tonnen wiegen und einen Tiefgang von 1,50 Meter haben, gelang es Berer in vierjähriger Entwicklungs- und Bauzeit einen Amphibien-Bus in Leichtbauweise mit 40 Prozent weniger Gewicht zu konstruieren. „Damit ist er wendiger, hat im Wasser nur einen Tiefgang von 85 Zentimeter und verfügt trotzdem über eine hohe Stabilität“, erläutert Berer.

Drei Motoren mit insgesamt 630 PS sorgen für Power

Mit 9,90 Meter Länge, 2,40 Meter Breite, 3,45 Meter Höhe und nur 7,7 Tonnen Gewicht ist der neue Salzburger Amphibien-Bus ein absolutes Unikat. Dabei integrierte Berer in das außergewöhnliche Gefährt Fahrzeugteile von unterschiedlichen Automobilherstellern wie VW, Porsche oder Mercedes. Und noch eine Novität: Verfügen viele Amphibien-Busse nur über einen Motor, so sind es beim Salzburger Fahrzeug drei mit insgesamt 630 PS, die für Power sorgen. Angetrieben wird der neue Amphibien-Bus auf der Straße von einem 180 PS-starken Mercedes-Motor und im Wasser von zwei Volvo Penta Z-Motoren mit jeweils 225 PS. „Damit bleibt das Fahrzeug im Wasser sicher, auch wenn ein Motor streiken sollte. Das ist mir sehr wichtig. Denn die meisten Amphibienfahrzeuge sind in ruhigeren Gewässern im Einsatz“, erklärt Berer, für den die große Herausforderung darin lag, trotz der drei Motoren ein erstaunlich geringes Gesamtgewicht zu erzielen. Deshalb wurde für das Cockpit und den Kabinenaufbau weltweit erstmals ein Kohlefaseraufbau für ein Amphibien-Fahrzeug verwendet. Dieser wiegt nur 120 Kilogramm, sorgt für Stabilität und wurde in Bayern maßgefertigt.

Das Design

Der Entwurf des neuen Amphibien-Busses kommt ursprünglich vom Design-Studio Storz in Zell am See, musste aber aufgrund vieler technischer Herausforderungen abgewandelt werden und wurde vom bayerischen Designbüro Hardy Hawk finalisiert, das auch mit der Konstruktionsleitung betraut war. Die einzelnen Teilfertigungen erfolgten in österreichischen und deutschen Fachbetrieben. Da Berer bereits bei der Salzach-Schifffahrt eine erfolgreiche, langjährige Partnerschaft mit der Stieglbrauerei zu Salzburg pflegt, ziert auch das neue Straßen-Wasserfahrzeug ein Stiegl-Logo.

Behördliche Auflagen erfüllt

Die Verkehrszulassung sowie die wasserrechtlichen und naturschutzrechtlichen Genehmigungen wurden von den Behörden positiv abgeschlossen. Die Schiffszulassung wird in den nächsten Tagen erwartet. „Die Genehmigungsverfahren gestalteten sich sehr umfangreich, aber es ist mir gelungen, alle Anforderungen zu erfüllen und den einen/oder anderen Einwand zu entkräften“, erklärt Berer. Auch mit dem Landesfischereiverband Salzburg herrscht Einvernehmen. Da die Rampe, bei der der Amphibien-Bus aus und in die Salzach fährt, bereits seit vielen Jahren auch für die Blaulichteinrichtungen wie u. a. die Feuerwehr und die Wasserrettung genutzt wird.

Die geplante Route

Der neue Amphibien-Bus wird bei der Anlegestelle des Ausflugsschiffs „Amadeus“ an der Salzach am Franz-Josef-Kai starten und flussabwärts Richtung Mülln auf der Salzach fahren, die er bei der Feuerwehr-Rampe im Bereich des Müllner Stegs verlassen wird. Dann führt die Route entlang der Schwarzstraße, über die Staatsbrücke nach Nonntal, zum Schloss Leopoldskron und zum Schloss Hellbrunn, über die Riedenburg nach Mülln, zur Lehener Brücke und zurück zur Einfahrtsrampe (Mülln), von wo es wieder auf der Salzach zur

Anlegestelle der „Amadeus“ geht. Geplant sind derzeit täglich drei bis sechs Fahrten, in der Hochsaison bis zu sieben Fahrten. Dauer der Fahrten: 1 Stunde 20 Minuten.

Die Abfahrtszeiten & Preise

In Zukunft wird der Amphibien-Bus jährlich von Ende März bis Ende Oktober durch Salzburg rollen. Im September werden im 1,5 Stunden-Takt ab 11 Uhr täglich fünf Fahrten angeboten, im Oktober täglich vier. Die Preise: 30 Euro für Erwachsene, 20 Euro für Kinder.

 

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