Finale: Eisbullen schicken Bozen in die Ferien

02.04.2024

Thomas Raffl (EC RBS), Pascal Brunner, Dylan Diperna (Bozen), Peter Schneider (EC RBS), Cristiano Digiacinto, Sam Harvey und Davis Vandane (Bozen) (c) GEPA Karpaviciute
Thomas Raffl (EC RBS), Pascal Brunner, Dylan Diperna (Bozen), Peter Schneider (EC RBS), Cristiano Digiacinto, Sam Harvey und Davis Vandane (Bozen)

Nachtschicht in der Salzburger Eisarena: Spannender kann Play-Off-Eishockey nicht sein! Und besser auch nicht: Das letzte, entscheidende Halbfinalspiel der Eisbullen geht nach dem letzten Drittel mit dem Spielstand von 2:2 in die Overtime. „Diese Bozener sind jetzt endgültig Salzburgs Albtraum – titelte der Sportredakteur einer Salzburger Tageszeitung schon fünf Minuten vor Spielende in seinen Redaktions-PC“. In der Tat sah es danach aus als würde das überharte und teils unsportliche Spiel der Bozener zum Erfolg führen. Zweckpessimismus, der eines Besseren belehrt werden sollte. Happy End und arrividerci Bolzano! Das ehrlichere, sauberere und sportliche Eishockey wurde belohnt. Salzburg steht im Finale mit dem KAC. Toller geht nicht!

Der EC Red Bull Salzburg und der HCB Südtirol Alperia lieferten sich im siebten und allesentscheidenden Halbfinalspiel der win2day ICE Hockey League einen Thriller, der an Spannung kaum zu überbieten war. Nicolai Meyer, der bereits in der vergangenen Saison die Red Bulls gegen die Foxes zum Titel schoss, sorgte in der 62. Minute für die Entscheidung. 

Damit steht der EC Red Bull Salzburg nicht nur als Finalgegner des EC-KAC fest, sondern sicherte sich – nach den Klagenfurtern und Hydro Fehérvár AV 19 – auch das dritte und letzte Ticket für die Champions Hockey League 2024/25.

Den Auftakt zum Finale zwischen dem EC-KAC und dem EC Red Bull Salzburg gibt es am Freitag um 19:30 Uhr in Klagenfurt sowie auf PULS 24 und JOYN.

Im Auftaktdrittel des entscheidenden Game-Seven zwischen dem EC Red Bull Salzburg und dem HCB Südtirol Alperia agierten beide Mannschaften zunächst mit gegenseitigem Respekt und vorsichtigem Abtasten. Mit fortschreitender Spielzeit übernahmen die Gastgeber von Salzburg jedoch sukzessive die Kontrolle, obgleich die erste gefährliche Torgelegenheit auf Seiten der Gäste aus Bozen zu verzeichnen war – ein Stangenschuss verhinderte jedoch einen frühen Rückstand für Salzburg. Kurze Zeit darauf fanden auch die Hausherren ihren Versuch durch das Aluminium gestoppt. Während sich die Zuschauer bereits auf ein torloses erstes Drittel einzustellen begannen, erzwang Florian Baltram einen folgenschweren Puckverlust der Südtiroler in ihrer Defensivzone. Sein entscheidendes Eingreifen im Spielaufbau ermöglichte es Troy Bourke, seinen Mannschaftskollegen Lucas Thaler ideal im Slot zu bedienen. Der 22-jährige Österreicher nutzte die Gelegenheit und verwandelte 14 Sekunden vor dem Ende des Drittels eiskalt zur 1:0 Führung.

Zu Beginn des zweiten Drittels erhielt Mike Halmo infolge einer Behinderung eine Spieldauerdisziplinarstrafe, was den Red Bulls ein fünfminütiges Powerplay verschaffte. Diese Überzahlphase blieb jedoch erfolglos. Nach dem Abschluss der Unterzahlphase wurde Christiano Digiacinto in die erste Angriffsreihe der Foxes beordert. Auch wenn Salzburg weiterhin mehr vom Spiel hatte, zeichnete sich schließlich der 28-jährige Kanadier - der nun als Halmo-Ersatz agierte - aus, indem er den Ausgleich erzielte. In der 34. Minute gelangte Digiacinto vor dem Tor von Atte Tolvanen überraschend an den Puck, der von der Bande zurücksprang. Der erst im Februar verpflichtete Stürmer ließ sich nicht lange bitten und sorgte für das 1:1.

Beflügelt vom Ausgleich, ging der HCB Südtirol Alperia tonangebend in den finalen Abschnitt. In der 52. Minute unterlief den Salzburgern ein folgenschwerer Fehler im Spielaufbau. Daniel Mantenuto setzte Luca Frigo sehenswert in Szene, der für die erste Führung der Foxes an diesem Abend sorgte. Für Frigo war dies bereits das dritte Tor in den vergangenen drei Spielen. Salzburg benötigte allerdings lediglich 83 Sekunden für die Antwort, die in Person von Troy Bourke kam: Zunächst beförderte Tyler Lewington die Scheibe in Richtung Tor, wo Bourke den Schläger gekonnt hinhielt. Keines der Teams konnte in der regulären Spielzeit weitere Tore erzielen, somit ging es erst zum dritten Mal seit der Liganeugründung in einem siebten Spiel in die Overtime.

In der Overtime wiederholte sich die Geschichte der Vorsaison: Nicolai Meyer, der nach seinem Championship-Winning-Goal 2023 erst im Februar 2024 von Salzburg wiederverpflichtet wurde, sorgte in der 62. Minute für das Game-Winning-Goal und beendete damit die Saison des HCB Südtirol Alperia.

Somit lautet die Finalserie erstmals seit 13 Jahren wieder EC-KAC gegen EC Red Bull Salzburg. Nach 2009 (Champion EC-KAC) und 2011 (Champion Salzburg) kämpfen die beiden Teams zum dritten Mal im Finale um die Karl-Nedwed-Trophy. Den Auftakt ins Finale gibt es am Freitag um 19:30 Uhr in Klagenfurt sowie auf PULS 24 und JOYN.

EC Red Bull Salzburg - HCB Südtirol Alperia 3:2 OT (1:0,0:1,1:1)
Schiedsrichter: STERNAT, ZRNIC, Nothegger, Riecken. 
Endstand in der „Best-of-7“-Serie: 4:3
Goals RBS: Thaler (20.), Bourke (54.), Meyer (62.)
Goals HCB: Digiacinto (34.), Frigo (52.)

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