Red Bulls gewinnen Auswärts-Krimi gegen VSV 2:1 in der Overtime

21.03.2016

Der EC Red Bull Salzburg gewann am Sonntag in Villach das vierte Playoff-Halbfinalspiel der Erste Bank Eishockey Liga gegen den EC VSV mit 2:1 nach Verlängerung und hat damit in der Best-of-Seven-Serie auf 2:2 ausgeglichen. ERSTE BANK EISHOCKEY LIGA | HALBFINALE

EC VSV – EC Red Bull Salzburg 1:2 (0:0, 0:1, 1:0) OT
Tore: Johner (47./PP) resp. Trattnig (23.), Rauchenwald (69.)

Salzburgs Head Coach Daniel Ratushny sagte sichtlich erleichtert: „Wir setzen unseren Prozess fort. Die ersten zwei Spiele waren noch nicht offensiv genug, da hatten wir auch zu wenig Chancen. Heute haben wir ein gutes Offensivspiel gemacht und dabei auch in der Verteidigung mit mehr Ruhe agiert. Aber dass der Ausgleich in der Serie wichtig ist, ist natürlich auch keine Frage. Ein 2:2 ist deutlich besser als ein 1:3.“

Am Dienstag, steigt Spiel Nr. 5 der Halbfinalserie wieder in Salzburg, Beginn ist um 19:40 Uhr.

Die Red Bulls gingen im zweiten Abschnitt in Führung, wurden im dritten Abschnitt aber wieder eingefangen. Alexander Rauchenwald traf dann in der 69. Minute zum glücklichen 2:1-Sieg in Villach.

Wie zuletzt auch wieder ohne Luciano Aquino, waren die Red Bulls in den Anfangsminuten die offensivere Mannschaft. Florian Baltram legte in der 3. Minute für Peter Hochkofler auf, der aus dem Slot abzog. Danach kamen die Villacher langsam aus der Verteidigungszone heraus, Adis Agalic prüfte in der 5. Minute erstmals Salzburgs Schlussmann Juuso Riksman nach schöner Einzelaktion. Jetzt war das Spiel quasi endgültig eröffnet, beide Mannschaften lieferten sich ein abwechslungsreiches Match, in dem die Salzburger einen Tick aktiver waren und immer wieder aufs Tor schossen. In der 11. Minute zog Villachs Ziga Pance aus Halbdistanz ab, in der 13. Gerhard Unterluggauer, beide Male war Juuso Riksman mit der Fanghand zur Stelle. Auf der anderen Seite hielt Jean Philippe Lamoureux seinen Kasten sauber und entschärfte u.a. Möglichkeiten der Red Bulls in der 11. Minute bei einem Gestocher, in der 16. Minute einen Zdenek Kutlak-Schuss aus guter Position sowie noch in der 20. Minute, als die Salzburger wieder für viel Verkehr vor dem Tor sorgten und zwei, dreimal auf die Rebounds gingen. Nach einem flotten ersten Drittel blieb es somit beim 0:0.

Im zweiten Abschnitt schoss Matthias Trattnig die Red Bulls in der 23. Minute mit 1:0 in Führung. Florian Baltram schickte den Kapitän an der blauen Linie auf die Reise und der traf aus vollem Lauf genau ins Kreuzeck. Gleich danach kamen die Salzburger zu weiteren sehr guten Möglichkeiten und brachten die Villacher Defense ins Schwimmen. Dann aber begann die ‚Leidenszeit‘ der Red Bulls. Gleich dreimal mussten sie mit ei- nem Mann weniger auf dem Eis auskommen. Der VSV war bei den Überzahlspielen brandgefährlich, ließ viele Schüsse besonders aus der zweiten Reihe aufs Salzburger Tor prasseln und sorgte für etliche brenzlige Momente. Die Red Bulls aber blockten viele dieser Schüsse mit viel Körpereinsatz weg, den Rest hatte Juuso Riksman. Bei gleicher Mannschaftsstärke waren die Salzburger auf der Höhe, konnten Villachs Torhüter bis zur zweiten Pause aber nicht mehr in Verlegenheit bringen. Nach weiteren extrem spannenden Playoff-Minuten nahmen die Red Bulls die 1:0-Führung in die Kabine mit.

Doch im dritten Abschnitt gerieten die Salzburger gleich zu Beginn wieder zweimal nacheinander in Unterzahl – es war bereits das fünfte Penalty-Killing – und diesmal fand der Puck den Weg ins Netz. Dustin Johner zog in der 47. Minute von der blauen Linie ab und stellte den Ausgleich her. Kurz darauf hatten die Salzburger ihr erstes Powerplay in diesem Spiel und Ryan Duncan hätte es fast mit dem Bauerntrick gemacht. Doch in letzter Sekunde kam noch ein Schoner des Goalies dazwischen. Jetzt ging es hin und her, jeder Zweikampf wurde erbittert bis zu Ende geführt, keine Scheibe verloren gegeben. In der 53. Minute konnte Brett Sterling nach einem schnellen Angriff aus kurzer Distanz schießen, wurde aber noch bedrängt. In der 57. Minute erlebten die Red Bulls eine Schrecksekunde, als eine Villacher ‚Bogenlampe‘ hinter Juuso Riksman auf die Querstange klatschte. Ein Verteidiger versuchte sie aus der Luft zu fischen und das dürfte den routinierten Finnen irritiert haben. In der 59. Minute konnte Ben Walter aus einer Druckphase vor dem Villacher Tor nochmal aus Halbdistanz schießen und dann war die reguläre Spielzeit vorüber. Es stand 1:1.

Es ging in die Verlängerung und in der spielten fast nur die Red Bulls nach vorn, wenn gleich auch der VSV für gefährliche Momente sorgte. In der 63. Minute zog Zdenek Kutlak aus der Distanz ab, in der 67. Matthias Trattnig mit einem Hammerschuss. Lamoureux parierte. Aber in der 69. Minute bekam Alexander Rauchenwald den Pass an der blauen Linie, konnte die letzten Meter im Alleingang zurücklegen und schlenzte die Scheibe zum glücklichen, aber hart erkämpften 2:1-Auswärtserfolg in Villach unter die Querstange.

Matthias Trattnig wurde im dritten Drittel bei einem Blue-liner mit dem Puck seitlich am Helm getroffen, musste das Eis verlassen, wurde über dem Auge genäht und konnte später zum Glück weiterspielen.

 

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